Fazit nach ca. 10 Tagen Reise

von root

Unseren Countdown – oder besser: Countup-Zähler – hatten wir auf den Tag unseres Auszuges aus unserem Drachennest gesetzt (10.01.22). Insofern sind oder wären wir jetzt – zu dem Zeitpunkt, da diese Zeilen entstehen – ca. 10 Tage auf Reise. Zeit, ein erstes Fazit zu ziehen.

Reise, mmh? Wir waren zwar in Deutschland unterwegs, um noch verschiedene Dinge zu erledigen, sowie Familie und Freunde zu besuchen, aber so richtig auf Reise – unsere große Europa-Tour – sind wir noch nicht. Auf unserer Routenübersicht könnt Ihr jedoch schon sehen, in welchen Gegenden wir bereits unterwegs waren. Unsere Punkteliste für die ausstehenden Arbeiten bzw. Fragen an FRM-Technik ist lang, so daß wir noch einige Zeit bei unserem Aufbauer stehen. Hierhin sind wir auf jeden Fall mit mehr Drehmoment im unteren Drehzahlbereich gelangt; dies können wir jetzt definitiv bestätigen. Eine erste Schätzung unseres Spritverbrauches liegt bei 27 l/100 km. Wir hoffen, wir haben uns hier verrechnet und er liegt in Wahrheit darunter, oder ist den vielen Autobahnfahrten geschuldet. Wenn sich dies später jedoch als wahr herausstellen sollte, dann müssen wir definitiv an unserer Fahrweise etwas ändern, denn wir hatten mit eher 20 bis 23 l auf 100 km gerechnet.

Als wir bei FRM-Technik ankommen, schlägt Benny förmlich die Hände über’m Kopf zusammen: Das Salz hat die ersten Spuren an Patsha hinterlassen! Insbesondere die Edelstahlgriffe an den Alu-Staukästen fangen bereits jetzt schon an, zu korrodieren. Vermutlich können wir dies nicht mehr aufhalten. So macht sich ein Mitarbeiter von ihnen ans Werk, unser Fahrzeug erstmal abzustrahlen. Hätten auch wir vorab erneut tun können…

Mit Feuereifer geht es los: Am ersten Tag ist bereits eine zweite Zargenbox auf dem Fahrerhausdach montiert und auch die neue Kühlbox wird eingebaut. Wir warten immer noch auf die Lieferung der Ersatzheizung, als wie aus dem Nichts plötzlich der Eberspächer Vertriebsmensch im Raum steht. Laut ihm soll die Heizung morgen, am Donnerstag, kommen. Am Freitag ist sie immer noch nicht da… Als sich Benny und ein Mitarbeiter ans Werk machen, die Heizung auszubauen und dazu den Stecker zwischen Bedienelement und Heizung trennen und noch einmal verbinden, kommen sie wider Erwarten doch auf den CAN vom Steuergerät der Heizung und können die Fehler auslesen. Final reicht es, das Bedienteil mit dem fehlerhaften Temperaturfühler auszutauschen und alles funktioniert wieder. Glück gehabt – oder besser: Heilende Hände! Hoffentlich ist die Heizung ab jetzt robust, denn wann wir wirklich im Warmen ankommen werden, ist noch nicht sicher.

Augenscheinliche Dinge, wie einen separaten An-/Ausschalter direkt neben dem WLAN-Router, oder den Einbau der vorab designten und gebauten Kühlschranktür, sind schnell erledigt. Ist echt toll geworden; Kompliment! Aber auch viele, eher nicht „sichtbare“ Dinge kosten Zeit und so verbringen wir auch am Wochenende die Zeit in Giengen-Hürben. Manche unserer Fragen stellten sich dann auch noch als Zusatzarbeit heraus, wie z.B.: „Sind die Ölspritzer in den Felgen der Räder schlimm?“ „Oh, dies sollte nicht so sein! Wir müssen die Steckachsen mal anschauen.“ Und schwups ist es einige Zeit später. Aber besser jetzt erledigt, als unterwegs ein Problem haben! Ja, und unser lieber Kühlschrank zickt kurz vor Schluß auch auf einmal rum. Wieder etwas gelernt: Wenn der Wechselrichter auf „ECO“ steht – er war zuvor wohl immer auf „On“ -, ist er nicht dauerhaft in Betrieb, sondern schickt regelmäßige „Testströme“. Diese lassen die Kühlschrankinnenbeleuchtung periodisch flackern. Aber wenn der Kühlschrank kühlt und der Kompressor anspringt, wird der Wechselrichter entsprechend gefordert und es läuft alles normal. Puh!

Den Samstag nutzen wir einerseits als ersten wirklichen Waschtag in unserem neuen Zuhause – mit eigenem Waschsalon 😉 , als auch für eine 5 Stündige „Wanderung“ zu einem „nahegelegenen“ Baumarkt. Ok., wir haben auch der Dönerbude einen Besuch abgestattet. Und auch noch zusätzliches Datenvolumen für unsere Handy- bzw. Internettarife besorgt. Insbesondere dies ist ein großes Lessons Learned für uns, die von zu Hause eine Datenflat gewohnt waren. Im Schnitt sind 1 GB pro Tag für Mails, Homepage, Nachrichten und diverses anderes Surfen im Netz schnell verbraucht. Gut, wenn wir da schon in Frankreich wären, mit größeren bzw. günstigeren Daten-Tarifen.

Tja, wie ist jetzt ein wirkliches Fazit nach 10 Tagen Reise? Noch nicht wirklich auf Reise, aber wir gewöhnen uns nach und nach an unser neues Zuhause und die ersten (langsamen) Fahrkilometer. Schön ist auch, daß wir uns definitiv mehr bewegen als früher, und selbst bei dieser Kälte die Spaziergänge über die Felder genießen, auch wenn wir generell noch nicht so viel Natur gesehen haben. Wir lernen auch einen bewußteren Umgang mit Ressourcen wie Strom, Gas, Wasser, denn gerade im Winter, wo über Solarstrom nicht wirklich etwas reinkommt und Wasser nicht an jedem (zugefrorenen) Wasserhahn verfügbar ist, muß entsprechend geplant bzw. wenig verbraucht werden. Was unser neues Zuhause anbelangt, so ist dies ein „sensibles Zusammenspiel“ der einzelnen Komponenten – alles individuell aufgebaut -, aber dies bedeutet auch, daß einiges kaputt gehen kann. Wir geben Benny jedoch Recht, wenn er meint, daß wir nach den Testkilometern in Deutschland schon einen Stand erreicht haben, den andere erst im Laufe ihres eigenen Aufbaus nach vielen Jahren erzielen. Wobei wir überzeugt sind, daß uns hier auch der große Erfahrungsschatz von FRM-Technik, insbesondere Benny, einen großen Schritt vorwärts gebracht haben. Und so sind wir auch guter Dinge, daß wir auf einem guten Niveau starten.

An unsere Kollegen denken wir ab und zu, vermissen jedoch unsere Arbeit (noch) nicht  😉 , und sind auch noch eher im Orga-Mode, denn im Genießer-Mode. Dies wird sich hoffentlich bald ändern! Wirklich losgekommen – also auf Reise – sind wir daher ab jetzt erst (26.01.22). Wir freuen uns schon darauf, mit Euch bald interessante Bilder und Geschichten teilen zu können.

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