Was für ein superspannendes Thema, nicht? 😉 Ist doch eine Waschmaschine im (deutschen) Haushalt Standard und die Erledigung der Wäsche ein alltäglicher Vorgang – wenn auch das Bügeln von vielen nicht sonderlich geliebt wird. Aber tatsächlich löst unsere Antwort, wenn wir gefragt werden, ob wir eine Waschmaschine an Bord haben, regelrecht Begeisterung und Bewunderung aus; ist es doch im Reiseleben ein echter Luxus! Und wir wissen das. Nicht nur den Platz muß man für solch‘ ein Gerät haben, sondern auch die notwendige Wassermenge, und die ist selbst bei unserer 3 kg Waschmaschine nicht ohne. Früher hat man sich maximal beim Kauf einer Waschmaschine – ist diese mit AAA gelabelt oder nicht? – Gedanken gemacht, aber dann floß das kühle Nass einfach von der Leitung in die Maschine. Aber heute? Also, ein Vergleich:
Früher:
Wir werfen unsere Wäsche in den Abwurfschacht im ersten Stock, und diese kommt 2 Etagen tiefer im Waschkeller bei uns an; perfekt getroffen in einen rollbaren Wäschekorb. Im Übrigen sollte sich jeder Hausbauer überlegen, ob er oder sie nicht so etwas mit einplant, denn: Das ist pure Beschäftigungstherapie für alle kleinen Gäste! Die düsen die Treppen rauf und runter, werfen oben ihre Socken oder Kuscheltiere herunter, und freuen sich, wenn diese unten wiedergefunden werden. 😉 Vom Wäschekorb, der regelmäßig mit Business-Klamotten überquoll – ging’s dann ab in die Waschmaschine. Meistens samstags. Nach 2 Stunden Waschen ging’s direkt nebenan in den Trockner, oder für sensible Teile: Ab auf den Wäscheständer. Keine Gedanken darum, woher das Wasser kommt. Keine Gedanken darüber, ob das Wasser reichen wird. Vor allem, keine Gedanken darüber, ob das Wetter für das Trocknen der Wäsche passend ist. Am Tag – oder der Woche danach – mußte nur das (leidige) Thema des Bügelns erledigt werden, und dann: Ab mit der Wäsche in den Schrank. Fertig aus!
Heute:
Kein Platz für einen Abwurfschacht in unserem rollenden Zuhause bzw. würde die Wäsche dann direkt auf der Straße landen. Also unschön. Insofern quetschen wir unsere Wäsche um die eingebaute koreanische Mini-Waschmaschine drumherum, so lange die vordere Abdeckklappe des Schrankes noch zugeht. Falls nicht, dann Problem. 😉 Wir sparen Wäsche, wo es nur geht, ohne jetzt auf die Details eingehen zu wollen. 😉 Einen Wäschekorb brauchen wir zu diesem Zeitpunkt erstmal nicht, denn die Wäsche ist ja direkt bei der Maschine. Bevor wir jedoch waschen – oft passiert dies spontan, denn: Hey, das Wetter ist perfekt! -, schauen wir immer, für wie viele Wäschezyklen das Wasser reicht. Perfekt ist dies natürlich, wenn man auf einem Campground mit Wasseranschluß steht, was aber bei uns selten ist. Wenn die Wäsche dann in der Trommel rotiert, schüttelt Patsha sich je nach Schleudergang gewaltig. Alles vibriert; insbesondere der Sitz, der über der Waschmaschine ist. Kennt Ihr die Waschmaschinen-Minuten? Es dauert also immer viel länger, als es auf der Anzeige angedeutet wird. Statt 49 min. läuft unser Programm bestimmt immer 1.5 Std., aber ok. Inzwischen hängt leider auch unsere Maschine in den letzten Minuten wie in einer Endlosschleife und kommt aus den Schleudergängen mit Neu-Wasser-Nachpumpen nicht mehr raus. Das müssen wir dann immer beobachten und abbrechen, denn sonst zieht es uns den Wassertank leer. Im Schnitt verbrauchen wir 30 Liter. Wenn alles fertig ist, dann wird die Wäsche nach draußen gebracht – jetzt kommt der Wäschekorb in Aktion. Natürlich ist die Wäsche feuchter als früher, denn die kleine Waschmaschine hat weniger Schleuderleistung als frühere Maschinen, aber dennoch akzeptabel. Mittlerweile ist auch bereits entweder eine Leine zwischen Patsha und Baum gespannt, oder das selbstgebastelte Wäschegerüst in die offenen Enden des Hilfsrahmens gesteckt. Ein Hoch auf die tolle Idee von Tanja und André (Crosli / Amumot)! Jedoch möglichst die Wäsche nicht zu nah am Auto aufhängen, denn sonst verewigt sich der Ruß des Abgasrohrs auf dem weißen T-Shirt, wenn dieses im Wind weht. Wir dürfen auch nicht zu viele Maschinen machen, denn sonst läuft unser Abwassertank über. Gut ist, wenn man Watt-Power durch die Sonne bekommt, denn die Waschmaschine frisst Strom (ca. 1700 W (kurzzeitig) beim Wasser-Aufheizen). Aber man braucht ja eh‘ Sonne zum Trocknen! Nein, nicht ganz: Nach 3 Jahren können wir sagen: Wind und trockene Luft erzielen nahezu das gleiche Ergebnis in der gleichen Zeit wie strahlende Sonne von oben. Wobei wir einmal so heftigen Wind hatten, daß das Schild, an welchem wir die Wäscheleine befestigt hatten, plötzlich „leicht“ schief stand, und manchmal riss auch die Schnur, und unsere saubere Wäsche lag auf dem „naturbelassenen“ Boden… Aargh! Anfänglich hatten wir auch bei schlechtem Wetter gewaschen und die Wäsche auf einer Wäscheleine in unserem Bad aufgehangen. Inzwischen ist dies nur noch eine Notlösung für Wäsche, die draußen bis zum Abend nicht mehr trocken wurde, denn im Wohnkoffer wird es doch mächtig feucht. Und das Bad, welches ja bei uns im Eingang/Ausgang ist, ist faktisch nicht mehr betretbar, da man sich durch die aufgehangene Wäsche wühlen muß.
Wenn also alles trocken ist, dann per Wäschekorb-Express auf’s Bett befördert, wo sich nach Schnick-Schnack-Schnuck einer von uns erbarmt, die Wäsche sortiert in den Schränken zu verstauen. Bügeln Fehlanzeige, oder warum sollten wir unsere Socken auch bügeln, so wie früher?!? 😊
Unsere Waschmaschine ist der Luxus, den wir uns leisten. Wir wollten weder per Hand im Fluß waschen – Hut ab vor den Reisenden, die hier richtig Muckis haben -, noch auf einen Waschsalon angewiesen sein. Ab und zu nutzen wir letzteren tatsächlich mal, aber es kann sein, daß dann im Trockner daneben die Wäsche einfach einläuft. Manche Reisende fahren auch mit einer Tonne, befestigt auf z.B. dem Fzg.-Dach herum, in dem die Wäsche – mit Wasser und Waschpulver versehen – auf der Offroad-Passage „automatisch“ durchgeschüttelt wird. Angeblich funktioniert dies gut.
Wie wascht Ihr? Solltet Ihr eine Waschmaschine bei Euch zu Hause haben, dann denkt beim nächsten Waschgang, wenn Ihr den Anschaltknopf drückt, doch einfach an uns. 😉