Starlink Aussenanschluß

von root

Um es gleich vorweg zu nehmen: Die komfortabelste Lösung ist definitiv, die Starlink SAT-Schüssel (= Dishy) flach oben auf’s Dach zu montieren, um im Wohnkoffer einfach einen Schalter zu drücken und das System an- oder auszuschalten. Wir hatten uns bislang jedoch dagegen entschieden. Gründe:

a) Wir möchten kein neues Loch in das Wohnkofferdach bohren, um das Kabel nach innen zu verlegen. (Alternativ kann man es natürlich außen am Wohnkoffer entlangführen, um es von unten durch den Boden hinein in den Koffer zu verlegen.)

b) Wir möchten gerne selber (anhand der Ausrichtung von Dishy) beobachten, ob eine flache Antenne, die sich mangels Motor-Ausbau nicht ausrichten kann, auch noch genügend SAT-Empfang bekommt. … obwohl viele Berichte von Reisenden hier kein Problem sehen.

c) Wenn man dann mal unter Bäumen steht, kann es passieren, daß man überhaupt keinen Empfang mehr hat. Wobei: Wir versuchen so oder so, das Unter-Bäumen-Parken aus anderen Gründen zu vermeiden, und von anderen Reisenden hatten wir auch gehört, daß sie die Antenne nicht flach angeklebt, sondern die Halterung mit Saugnäpfen befestigt hatten. So könnte man diese doch ggf. noch woanders hinlegen.

d) Unser Hauptgrund jedoch: Wir hatten erst vor 2 Monaten unsere Antenne austauschen lassen müssen, da die erste nicht mehr ordnungsgemäß funktionierte. Und wenn wir den Motor da schon bereits ausgebaut hätten… Unschön! Daher können wir aktuell gut damit leben, Dishy jedes Mal nach Ankunft an einem neuen Stellplatz erneut aufzubauen.

Aber: Das gesamte System raus aus dem Karton, Dishy auf dem (meistens) Dach windfest aufstellen, Kabel durch Seitenfenster oder Dachluke reinführen, alles am Modem befestigen, Netzstecker anschließen, anschalten. Dann nachts alles wieder abbauen, da einerseits das Modem (temporär) auf dem Bett steht, und andererseits wir das Kabelende der Schüssel selbst in einer Tüte nicht oben auf dem Dach lassen wollen, sofern es regnet. Denn über Nacht möchten wir schon unsere Fenster schließen können, auch wenn wir überrascht waren, daß Regen an sich kein Problem für unsere geöffneten Fenster darstellte. Das Chaos im Inneren unseres Wohnkoffers (über Nacht) könnt Ihr Euch jedoch jetzt bildlich bestimmt vorstellen. Und später, vor Abfahrt: Generell alles wieder im Karton verstauen. Das nervte dann doch auf Dauer. Daher hatten wir uns zu 2 Aktionen entschieden: 1. Festmontage vom Original-Starlink Modem im Wohnkoffer. 2. Außensteckdose, an die wir Dishy anschließen können.

Zu 1: Wir hatten zwar ein Modem, können dies aber nicht wiederverwenden. Es war für Europa mit der Nutzung von SIM Karten ausgelegt, und leider kann man keine externe Antenne anschließen. Wir hätten uns also ein neues Modem zulegen müssen. Der Ort des vorhandenen Modems wäre zwar für den Empfang ideal gewesen, aber wir hätten dort mit (etwas mehr) Mühe erst einen 220 V Anschluß hinlegen müssen. Und wenn wir den dort vorhandenen 12 V Anschluß hätten nutzen wollen, hätten wir weiteres Zubehör für das Starlink System kaufen müssen, um es mit 12 V bzw. 48 V (für die Antenne) betreiben zu können. (Eine von 2 aktuell angebotenen Lösungen für dieses Zubehör hat eine sehr lange Lieferzeit bzw. derzeit sogar eine Warteliste.) So haben wir das Starlink Modem in einem Schrank verbaut, in dem wir noch etwas Platz hatten, und dort eine zusätzliche 220 V Steckdose, die wir schaltbar gemacht haben, montiert. Hier war der Aufwand im Vergleich zu der zuvor genannten Lösung (= 220 V Anschluß an den Ort des vorhandenen Modems hinlegen) deutlich geringer. Das Starlink Modem wird jedoch sehr warm, weswegen wir Lüftungsgitter am Schrank vorgesehen haben. Ob dies jedoch ausreichen wird, wird sich zeigen. Auch ist natürlich die Empfangsqualität von einem Modem, welches sich hinter Holz in einem Schrank befindet, gemindert. Wir hatten dies vorher ausprobiert und auch noch für außerhalb von Patsha als akzeptabel befunden. Wir werden jetzt weiter beobachten, ob es akzeptabel bleiben wird. Generell ist der Vorteil von unserem jetzigen Einbauort: Sollten wir uns doch in der Zukunft für eine flache Dach-Montage von Dishy entscheiden, dann sind die Kabelwege kurz, denn der Modemplatz ist jetzt direkt darunter.

Zu 2: Wir hatten bei unseren Reisefreunden Anke und Wolfgang die Lösung mit der Außensteckdose gesehen und fanden diese für uns ideal. Damals sind wir noch davon ausgegangen, daß wir Dishy eher am Boden aufstellen. Dies ist mittlerweile nicht mehr der Fall, so daß das Manko dieser Lösung schon ist, daß das Kabel vom Dach „außen herunterkommt“, um dann eingesteckt zu werden. Aber die Anzahl der Arbeitsschritte, ab jetzt das System aufzubauen, sind dennoch weniger als zuvor. Die Steckdose haben wir hier bestellt (https://www.amazon.com/dp/B07WF31P3S, unbezahlte Werbung!) und das Verbindungskabel zwischen Modem und Dishy durch ein neu gebohrtes Loch im Kofferboden von hinten an diese Steckdose fest angeschlossen; mit Schrumpfschlauch und Panzertape abgedichtet. Die Steckdose ist IP65 und von uns etwas nach hinten unter dem Kabinenboden versetzt montiert, damit direkt herunterlaufendes Wasser bei Regen nicht auf die Steckdose tropft. Inwieweit sich jedoch das Ganze als „wasserdicht“ beweist, wird die Zukunft zeigen. Erst recht dann, wenn von vorne der Stecker der SAT Schüssel im Betrieb und bei Regen drinsteckt. Leider gibt es für den speziellen USB C Anschluß des Starlink Systems keine geeignete (Außen-)Steckdose. Der verfügbare Starlink Adapter-Anschluß ist nur für den Innenbereich geeignet. So hieß es: Crimpen! Also, Kabel an geeigneter Stelle durchschneiden und auf beiden Seiten einen Netzwerkstecker aufcrimpen. Wir haben das Format T568B gewählt, auch wenn es prinzipiell egal ist, solange beide Seiten, die in die Außensteckdose gesteckt werden, gleich sind. Das Starlink Kabel hat noch ein zusätzliches, 9.tes Abschirmkabel, welches nicht in unseren RJ45 Crimpstecker paßt, sondern außerhalb dessen aufgetrennt (geschützt) verblieb.

Das ganze Setup hatten wir erst „trocken“ im Wohnkoffer getestet – natürlich mit Dishy außerhalb aufgestellt! -, und danach erst verbaut. Dumm war nur, daß es für unsere Bohrmaschine keinen passenden, 15 mm dicken Bohrer gab, durch dessen Loch der bereits gecrimpte Stecker gepaßt hätte. So waren wir dankbar, als wir von einem Mitarbeiter eines ACE Hardware-Stores eine passende Bohrmaschine mit Bohrer ausgeliehen bekommen hatten, denn zuvor waren wir in einigen Home Depots daran gescheitert, einen passenden Bohrer zu finden. Plan B wäre es gewesen, das bereits gecrimpte Ende wieder abzuschneiden und nach Verlegung aus dem Wohnkoffer heraus wieder erneut zu crimpen. Aber wo unser Trockentest doch zuvor so gut funktionierte… und das Crimpen war jetzt auch nicht so easy, bzw. das korrekte Einfädeln der kleinen Käbelchen in den Stecker. So ist jetzt das Loch im Wohnkofferboden größer als das eigentliche Kabel, aber sollten wir dieses (mit Stecker) in der Zukunft mal austauschen müssen, wird dies kein Drama mehr. Aber nicht nur jenem ACE Hardware-Store Mitarbeiter waren wir dankbar, sondern auch „unserem“ Truma-Techniker: Dieser hatte uns damals unkompliziert in die Alu-Halterung für unsere Außensteckdose ein Loch gebohrt, um diese einsetzen zu können, denn auch hier gab es keinen passenden, großen Bohrer für unseren Akkubohrer. Und Home Depot verleiht auch leider kein passendes Werkzeug…

Ab jetzt heißt es für uns: Dishy auf’s Dach sturmfest aufstellen und Kabel in die Außensteckdose stecken; dann innen anschalten. Perfekt! So kann das Setup auch über Nacht bleiben. Für die Fahrt haben wir jetzt auch schon einen Ort gefunden, an dem wir die SAT-Schüssel geschützt aufbewahren können, denn das Ein- und Auspacken in den großen, sperrigen Karton nervt schon. Wenn wir unsere Lösung hier optimiert haben, werden wir berichten. Nur ein einziger Punkt ist für uns insofern noch offen: Wir suchen nach einer besseren Halterung für’s Dach, um Dishy – mit oder ohne Fuß – dort besser aufstellen zu können. Eine Möglichkeit wäre, eine Stange an der Seite zu montieren, an dem die SAT-Schüssel ohne Fuß reingesteckt werden kann, nur: Wir wollen nicht in die Wohnkofferwand bohren, um jene Stange zu montieren. Wer von Euch also gute Ideen für uns hat, ist herzlich willkommen! Wir würden uns sehr hierüber freuen!

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