Über die wichtigste Sache der Welt

von root

„Guten Morgen! Wozu hast Du Lust, zu frühstücken?“ Immer diese schwierigen Entscheidungen, wenn der Kühlschrank und die Vorratskammer gut gefüllt sind, und dies auch noch am „frühen Morgen“. 😉 Während zu Arbeitszeiten klar war, daß die erste Mahlzeit das Mittagessen, wenn nicht gar das Abendessen ist, erlauben wir uns jetzt den Luxus, jeden Tag zu frühstücken; mal mehr, mal weniger üppig. Von Joghurt mit Honig oder Früchten, über Cornflakes und Müsli, bis zum opulenten Brunch mit Omelett, Spiegelei oder Kartoffel-Tortilla, Bacon und leckerem Toast mit Käse. So beginnt der Tag doch gleich gut gelaunt. Vor allem, wenn dann auch noch unsere Bialetti „unser Lied“ summt und heißen Mokka für Boris aufbrüht.

Nach einem Einkauf – wobei es unserer Meinung nach nicht immer leicht ist, in Südeuropa Supermärkte zu finden, da diese nicht immer offensichtlich an Ein- oder Ausfallstraßen von Ortschaften liegen – ist unsere Vorratskammer im Podest unter unserem Esstisch gut gefüllt. Manch‘ andere nennen diesen Platz auch liebevoll „Keller“. Die schweren Sachen wie Gläser und Dosen kommen hierhinein nach unten, die leichteren Sachen wie Kaffee, Müsli oder Kekse nach oben in die Oberschränke. Unsere Kühlbox im Stauraum ist dann auch nach einem solchen Einkauf immer bis unter den Deckel voll mit Getränken, und alles andere findet im Kühlschrank Platz. Noch haben wir die Kühlbox nicht auf Gefriermodus umgestellt, so daß z.B. ein Eis Mangelware ist und wir uns dies daher manchmal – wenn auch zu selten – an einem Kiosk an einer tollen Örtlichkeit gönnen. Doch im Hochsommer kalte Getränke genießen zu können, ist schon unbezahlbar.

Da wir über Mittag fahren, fällt das Mittagessen flach, aber abends stellt sich wieder die Frage: „Worauf hast Du Hunger, daß wir lecker kochen?“ Und hier kennt Boris Variation keine Grenzen! Abgesehen von „Pollo Assado“, bei welchem wir im Supermarkt immer gerne zuschlagen, gab es bislang noch kein Essen zweimal – den üppig dekorierten Salat mal ausgeklammert. Und jetzt wissen wir auch, warum alle auf Instagram & Co. immer Essensbilder posten: Mit viel Liebe – und teilweise auch Zeit – zubereitet und dekoriert, und in der schönsten Umgebung der Welt genossen! Dies nimmt schon einen deutlich höheren Stellenwert als früher ein. Wir sind zwar noch nicht beim Super-Deko-Modus unseres Essens angekommen, aber ab und zu können wir es uns dann auch nicht verkneifen, auf Insta oder hier im Web das eine oder andere Lecker-Mahlzeit-Foto zu veröffentlichen. Während einem die Entscheidung, was es zu essen gibt, früher durch den Kantinenchef abgenommen wurde, hat man jetzt die Qual der Wahl. Und da Boris gerade zum „Koch mit viel Sinn für Kreativität“ mutiert, darf ich jeden Abend etwas anderes genießen, und dies immer toll zubereitet. Nur die Knoblauchzehe steckt in jedem Essen und wir sind nicht sicher, ob Familie und Bekannte dann nicht zukünftig doch einen größeren Abstand von uns halten werden. 😉 Öfters als früher werden Kartoffeln geschält, Gemüse wandert in den Topf, und – ja, wir sind keine Vegetarier – leckeres Fleisch wird angebraten. Nur den Nachtisch vergessen wir meistens, einzukaufen oder zuzubereiten. Das muß noch besser werden auf dem Weg zum 3-Gänge-Menü. Den passenden Wein jedoch haben wir – dank einer großen Auswahl in den französischen, spanischen und portugiesischen Regalen – onboard.

Wir sind froh um unseren 3-Brenner-Kochherd, auch wenn der Abstand zwischen den einzelnen Kochstellen recht eng ist und Boris öfters mit den Töpfen und Pfannen „zwirbeln“ muß, aber wir nutzen alle Stellen voll aus. Auch unseren Backofen und die Grill-Funktion – wie war dies noch einmal mit dem Pollo Assado – ist sehr willkommen, wobei wir Pizza bislang nur ein einziges Mal gemacht haben. Während wir morgens meistens noch zu faul sind, um das Frühstück nach draußen zu bringen, genießen wir das Abendessen gerne vor toller Kulisse, und wir hatten schon sehr oft die Gelegenheit dazu. Der Abwasch hat immer Zeit bis zum nächsten Morgen – so kombinieren wir dies vor der Abfahrt und sparen damit auch noch Spülwasser.

Bislang – wir sind erstaunt – kommen wir mit unserer 28 l Gasflasche (Füllstopp bei 80% = 22 l) aus und haben bislang noch nicht nachfüllen müssen. Aber die Füllstandsanzeige wechselte zumindest schon von grün auf gelb und wir denken, daß wir in Deutschland in einem Monat wieder auffüllen müssen. Und was macht unser Plancha-Grill? Asche auf unser Haupt, aber wir haben ihn bislang noch nicht eingeweiht. Irgendwie hat es sich noch nicht ergeben, daß wir gleichzeitig passendes Wetter, tolle Örtlichkeit und Fleisch im Kühlschrank gehabt hätten. Aber zweimal haben wir zumindest schon spanische Barbecue-Möglichkeiten genutzt und sind daher bereits mit passender Grillkohle ausgestattet.

In die teilweise recht dicken Kochbücher, die wir ebenfalls mit Spazieren fahren, haben wir bislang noch nicht geschaut, aber ich denke, daß Boris bald die nächste Stufe in seinem Profikoch-Dasein zünden wird. 😉 Und wegen – oder trotz? – diesem regelmäßigen und guten Essen haben wir tatsächlich auch schon abgenommen: Loch 5 im Gürtel anstatt Loch 3, oder liegt es eher an dem Mehr an Bewegung im Vergleich zu Homeoffice Zeiten?

 

Wer jetzt Hunger bekommen hat, darf sich gerne an unserer kleinen Auswahl an Essensbildern (s.u.) erfreuen. Alle anderen dürfen in unseren neuesten Spanien-Fotos stöbern. 😊

 

Impressionen der westlichen Route entlang der Picos de Europa. (Musik von: https://www.musicfox.com/)

 

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