Achtung: Lang – Superlang-Version
„Frohes, neues Jahr 2020! Echt toll, das Feuerwerk. Man sieht ja kaum mehr die Wolfsegger Burg – vor lauter Nebel.“ Der Start in die neuen, goldenen 20er hat begonnen – so wie man jetzt das neue Jahrzehnt „schimpft“. Am Abend vor der Sylvesternacht sind wir erst aus unserem Kapverden Urlaub heimgekeht. Etwas übernächtigt, da der Rückflug erst um Mitternacht zuvor losging und man nicht unbedingt bequem im Flieger schlafen konnte.
Wir starten super optimistisch ins neue Jahr, denn gleich am 02. Januar haben wir ein längeres Telefonat mit Benjamin Jülich von FRM Technik, mit welchem wir planen, unsere Feuerwehr um- und aufzubauen. Im Gespräch gehen wir zunächst detailliert unsere Wunschliste bzw. unser Lastenheft für den Aufbau unseres Basisfahrzeuges durch. Wir haben vereinbart, daß wir erst zusammen – „Na ja, eher er für uns.“ – die Feuerwehr umbauen, und dann erst in einem zweiten Schritt auch den Koffer beauftragen – wenn die Zusammenarbeit gut läuft. Dies ist mehr als passend für uns und ermöglicht uns die Flexibilität, den Koffer weiter zu planen und dessen Ausstattungsliste zu korrigieren – wo notwendig. Wichtig ist uns aber auch erstmal, daß unser MB1124 AF ein neues „Zuhause“ bzw. Stellplatz bekommt, denn wir müssen das Fahrzeug bis Mitte Januar von Hrn. Lohr abgeholt haben.
Day ONE
Wir fiebern förmlich dem 11. Januar 2020 entgegen, denn dann sehen wir UNSERE Feuerwehr das erste Mal bei Tageslicht. Der Wecker klingelt bereits um 5.30 Uhr, denn wir haben vereinbart, um 9 Uhr bei Benny zu sein. „Das nächste Mal machst Du aber eine spätere Uhrzeit aus!“ Der Vollmond scheint sogar noch diffus die vielen Wolken von hinten an, als wir uns aufmachen. Bei FRM-Technik angekommen, geht es nach einem kurzen Schwatz mit den roten Kennzeichen bewaffnet quer durch die sanften Hügelketten ´gen Süden. Pünktlich um 10 Uhr sind wir bei Hrn. Lohr. Er hat unsere Feuerwehr sogar schon zu sich zurück auf den Hof geholt – sie muß irgendwo außerhalb die Weihnachtszeit „verbracht“ haben – und die Starterbatterie geladen. Neben einer anderen MAN Feuerwehr stehend sieht sie richtig klein aus. Hr. Lohr hat einigen Besuch und so schauen wir uns zunächst noch einmal unsere „wunderschöne“ Feuerwehr an.
Mit Kabelbindern befestigen wir die Kennzeichen und schon geht’s direkt nach der Schlüsselübergabe los. Zunächst zur ersten Tankstelle, um sicherheitshalber 20 Liter aufzufüllen. Ich krieche förmlich in unserem Auto mit Navi vor, während Boris und Benny mit der Feuerwehr hinterher „düsen“.
Nach etwas einer Stunde sind wir in Giengen-Hürben, nördlich von Günzburg angekommen. Ich frage mich nur die ganze Fahrt über, warum Boris so schleicht. Die 80 km/h hat er nur einmal kurz erreicht; meistens tuckert er um die 60 rum. „Das kann nicht sein. Laut Tacho bin ich sogar 110 km/h gefahren. Die Drehzahl war auch schon im oberen Bereich. Schneller ging wirklich nicht.“ Benny erklärt uns, daß die Feuerwehr viel kleinere Reifen als normal montiert hat. Da brauchen wir dann später unbedingt richtig große „Schlappen“.
Am neuen, temporären Stellplatz angekommen, begutachten wir erstmal unser „gutes Stück“. „Merkwürdig, nirgendwo ein Feuerlöscher onboard, den wir weiter nutzen könnten.“ Benny macht sich sogleich daran, das Fahrerhaus zu kippen. Und leider erleben wir auch direkt die erste Überraschung. Während alle anderen MB-Feuerwehren den Hydraulikzylinder der Kippvorrichtung vorne an der Seite haben, ist dies bei unserem Auto weiter hinten und mittig, wie bei einem Kipper. Dies muß natürlich nach vorne versetzt werden, da der hintere Teil der Kabine weggeschnitten wird, aber vorne ist kein Platz. Dort ist das Getriebe. Auch sind die Starterbatterien außerhalb des DOKA hinten und mittig positioniert – nicht weiter schlimm -, aber unser Rahmen scheint kürzer als gewöhnlich zu sein. „Das fängt ja gut an! Haben wir so eine Special-Feuerwehr?“ Irgendwie dämpft dies meine Euphorie.
Aber Benny wäre nicht er, wenn er uns nicht wenige Tage später zwei Möglichkeiten für eine zukünftige Kippvorrichtung erklärt, als er sich unsere Feuerwehr erneut in Ruhe mal angeschaut hat. Wir vertrauen darauf, daß „alles“ machbar ist.
Mit ein paar „Hausaufgaben“ bewaffnet machen wir uns an jenem Tag wieder von dannen und befassen uns dann am Wochenende gleich noch mit „der“ Batterietyp-Frage (Lithium oder AGM/Gel), ob wir 12 oder 24 V im Aufbau möchten, möglichen neuen Sitzen im Fahrerhaus, und der Überarbeitung des Grundrisses auf eine kürzere Länge von ca. 4.60 m.
Logisch, ein Logo muß her…
Jetzt, wo es endlich konkret wird, schauen wir, welche Sachen wir noch parallel angehen können: Parallel zu dem „Mehr-als-Vollzeit-Job“ im Rahmen der Conti-Neuausrichtung – zur Zeit übe ich noch meinen bisherigen zu dem neuen Job aus -, parallel zu den Themen betreffend unseres Fahrzeugumbaus, und parallel zu der ganzen Hausarbeit. Wir wollten ja noch ein Logo designen; Ok., wir entscheiden uns für Designen-Lassen. Irgendwie haben uns die kostenlosen Logo-Creator nicht wirklich zugesagt, und so geben wir dies bei LogoMax in Auftrag. Wir beschreiben unsere Wünsche so gut wie möglich und fügen Bilder bei. Nach 2 Wochen erhalten wir 6 Entwürfe, wovon eines schon mal in die für uns richtige Richtung geht.
Final können wir sagen: Das Logo ist nahezu genauso geworden, wie wir es uns vorgestellt hatten. Der Geschäftsinhaber war in allen seinen Rückmeldungen per Mail oder am Telefon immer sehr freundlich und höflich. Die ersten zwei Überarbeitungsschleifen waren jeweils innerhalb einer Woche erledigt. Jedoch drei weitere haben mit Nachfragen unsererseits jeweils einen Monat gedauert. Dadurch, daß auch ungewollte Änderungen durchgeführt oder aber gewollte vergessen wurden, hatten wir dann noch zum Schluß erneut zwei Loops gebraucht. Und nochmal 3 weitere bis das von uns eigentlich freigegebene Logo richtig mit durchsichtigem Hintergrund in die finalen Dateiformate umgewandelt wurde.
Am schwierigsten erschien insgesamt wohl die Darstellung der räumlichen Tiefe im Bild, welche wir von ausgebildeten Grafikern anders erwartet hätten. Wir hatten den Eindruck, daß es sich tatsächlich eher um eine reine Auftragsarbeit, etwas „zusammen zu klicken“ und „lieblos“ Änderungswünsche abzuarbeiten, handelt, anstelle etwas grafisch mit sprichwörtlich „Passion“ auszuarbeiten. Vermutlich hätte der Kauf eines Grafiktools weniger an den Nerven gezerrt… „Hast Du schon mal über ein täglich wechselndes Logo nachgedacht? So, wie auf der Google-Seite?“ Aarghhh!
Thematisch dazu passend: Press the Word! Mithilfe folgender Erklärung der Wordpress Installation auf dem Server unserer eigenen Domain als auch „erste Schritte bei dem Anlegen eines Blogs“ ging dies ratzfatz und unkompliziert. Und lokal habe ich Wordpress dank einer Anleitung installiert, deren Link leider zwischenzeitlich nicht mehr existiert. Mal zur Abwechslung ein Lichtblick. Aber jetzt kommt das große ‚Aber‘: Während das Kaufen eines sog. ‚Themes‘ ganz schnell vonstatten ging, war’s nichts mit der One-Click-Installation! Nachdem wir unsere Vorlage hier erworben hatten: Soledad WordPress, fehlte erstmal das Stylesheet. Ok., schien ein klassischer Fehler zu sein, aber warum bietet man erst beim zweiten Download die richtigen Files an? Danach brauchte man noch zur Aktivierung des Themes einen Token, für dessen korrekte Erstellung man erst Hinweise bekam, wenn man schon alles falsch gemacht hatte. Beim Importieren der Demo Page wurde es dann noch komplizierter, denn erst nach einigen Tickets zwischen mir und dem Support hatte ich selber durch Zufall rausgefunden, daß ich es nicht installieren kann, wenn ich nicht auf einen neueren Browser wechsel (Internet Explorer hat nicht funktioniert). Und auf dem realen Server ging das Drama weiter und konnte nur letztendlich mit dem Support-Mitarbeiter unseres Providers gelöst werden. Toller Start, und jetzt fängt erst das Seiten-Erstellen an! Wenn dies genauso zäh läuft, stelle ich wieder auf HTML um…
Ich möchte aber nicht unerwähnt lassen, daß der Support von PenciDesign mir dann aber doch sehr professionell bei der Anpassung des Themes geholfen hat. Da leider nicht alles in Tutorials beschrieben war, hatte ich doch noch die eine oder andere Frage.
Sicher ist sicher…
Überlegungen zur Sicherheit an unserem Basisfahrzeug: Hier geht es jetzt erstmal nicht um ESP, Abstandsradar & Co., sondern: Wir listen Euch mal interessante Links rund um Diebstahlschutz bzw. Fahrzeugtracking auf. Also, Sicherheit für ein zukünftiges Heim vor Langfingern.
Sicherheit – jetzt für gutes Vorwärtskommen! – bedeutet auch: Gute Reifen. Auf Abseitsreisen sind wir auf einen Erfahrungsbeitrag aufmerksam geworden und tendieren zu: Baustellenprofil und 22.5 Zoll Felgen; letzteres aufgrund der weltweiten Verfügbarkeit. Leider haben wir mittlerweile gelernt, daß es für 22.5 Zoll keine Sprengringfelgen gibt, so daß wir dann 6 Kompletträder mitnehmen werden. Zusätzlich möchten wir Schneeketten einpacken – nicht nur für den Winter, sondern auch als Notlösung im Matsch. Als Ergänzung noch Burkhards Reifentipps. Mit Ramin von Corint Reifen telefonieren wir hinsichtlich Reifenempfehlungen in der Richtung von Baustellenprofil und 22.5 Zoll Felgengröße, und nachdem wir herausgefunden haben, daß wir einerseits leider keinen Firmenrabatt auf LKW Reifen bekommen, und andererseits, daß unser bevorzugtes von zwei Profilen des Conti HDC nicht mehr verfügbar ist, liebäugeln wir momentan mit dem Michelin XZY 3, 385/65 R 22.5, 3PMSF. Laut Ramin ist aber ein Nachteil jener Reifengröße, daß man diese nicht bzw. nicht lange mit Minderdruck fahren sollte, da jener Reifen schneller von der Felge aufgrund anderem Felgenhorn rutschen könnte. Da wir leider kein Datenblatt zu jenem Reifen finden, kontaktieren wir Michelin mit der Info des Ca.-Gewichtes unseres späteren Fahrzeuges und erhalten bereits nach 2 Tagen folgende Antwort:
Straße: bei 100 km/h –> 5,0 bar VA, 4,5 bar HA
Piste: bei 65 km/h –> 3,2 bar VA, 3,2 bar HA
Sand: bei 20 km/h –> 1,6 bar VA, 1,6 bar HA
Neben unserer Feuerwehr ist dann ein TireMoni TM-240 R Drucküberwachungssystem das Erste, was wir kaufen.
Sicherheit – diesmal für uns beide! – heißt aber auch: Gut sitzen und angeschnallt sein. Nachdem wir lange im Internet recherchiert hatten, sind für uns folgende Sitze in die engere Wahl gekommen: Grammer Amarillo Komfort, Grammer Arizona Komfort, Recaro C6000 und Isri 6880/875 NTS – alle in Spurbreite 230 mm und damit ohne Anpassungsplatte passend für unsere Fahrersitz- als auch Beifahrersitzschienen. Leider gibt es den Grammer Roadtiger nicht in der notwendigen Spurbreite. Nachdem Grammer nur in der Nähe von Münster eine Ausstellung hat, ein passender Händler für Recaro-Sitze auch nicht in der Nähe ist, werden wir von Isri auf ihr flächendeckendes Händlernetz aufmerksam gemacht. So kommen wir in Kontakt mit der Firma Winkler in Deggendorf. Zwei Damen aus der Verwaltung setzen für uns alle Hebel in Bewegung und wir können uns 3 der 4 Modelle bei ihnen vor Ort anschauen. Absolut klasse! Den Grammer Arizona Komfort können sie leider nicht bestellen, da dieser anscheinend nur in größeren Stückzahlen abgenommen werden kann.
Bei diesigem Hochnebel an einem Samstag Anfang Februar fahren wir die 100 km nach Deggendorf und sind die einzigen Kunden. Die 3 Sitze stehen gut verpackt in Kartons, und wir können sie nach und nach auspacken und Probe sitzen. Einstellen geht natürlich nicht richtig, da weder Druckluft noch Elektrik angeschlossen sind. Aber wir bekommen einen guten Eindruck und auch unser „Popometer“ meldet sich zu Wort – auch wenn es ansonsten nur Beschleunigung misst. Unser Favorit war der Isri Sitz gewesen, aber wir sind überrascht: Der Recaro C6000 macht einen hochwertigeren Eindruck, insbesondere ist das Sitzgefühl dort einfach besser. „Der sitzt wirklich wie „angegossen“. Auch die Höhe der Kopfstütze ist perfekt. Und der Gurt kann hier oben seitlich hochrutschen, so daß er für uns beide paßt und nicht einschnürt.“ Soetwas hätten wir nie anhand der Bilder bzw. Beschreibung bewerten können und es bestätigt sich mal wieder: Besser nicht nur anhand von Internetbildern (solche Art von Gegenständen) kaufen.
Auch können wir mit dem Berater vor Ort noch ein paar Fragen wg. ihrem Rückfahrkamera-System und einer möglichen Doppelnutzung auch im Wohnkoffer besprechen.
Final entscheiden wir uns für den Recaro C6000 und da es leider den Beifahrersitz nicht mehr gibt, bestellen wir zweimal den Fahrersitz. Die Sitze sollen dann später, mit in den Radkästen sitzender Gegenplatte eingebaut werden, so daß wir mit ihnen bei einem Aufprall nicht rauskatapultiert werden – denn der Gurt ist ja direkt am Sitz befestigt. Zusätzlich – und da wird der TÜV bestimmt nicht im mindesten Einwände haben – möchten wir an der B-Säule ein separates Gurtsystem befestigen, mit Schloss neben dem Sitz am Fahrerkabinenboden montiert. So können wir wählen, welches wir nehmen, denn unsere Feuerwehr hat nichts dergleichen. (Haben wir final dann doch nicht gemacht.)
Zu diesem Kapitel „Sicher ist Sicher“ paßt auch noch: Die Umwelt sollte vor mir sicher sein! Während Boris bereits seit seiner Militärzeit den großen LKW Schein hat, plane ich nunmehr auch, das Thema LKW-Führerschein anzugehen. Ich kann zwar mit meinem (alten) Führerschein LKWs bis 7.5 to fahren, und es gilt wohl nur als eine Ordnungswidrigkeit, wenn man einen schwereren, noch im Rahmen der erlaubten Gewichtszulassungsgrenze fährt, aber: Sicher ist sicher, und außerdem gewinnt man dann Fahrpraxis. Bereits im Dezember hatte ich die 4 möglichen Fahrschulen in Regensburg angeschrieben, die auch bzgl. eines C-Klasse Führerscheins ausbilden, und mich anhand der preislichen, aber auch schnellen und ausführlichen Rückmeldung für Peter’s Fahrschule entschieden. Mein zukünftiger Fahrlehrer heißt dann aber nicht Peter, sondern Gerd; notwendige Anmeldeformalitäten sind schnell geklärt, und als erstes gehe ich die Anmeldung beim Landratsamt an, da diese – angeblich – einen Vorlauf von ein paar Wochen braucht, und ich ohne deren Bestätigung nicht zur theoretischen Prüfung zugelassen werde. D.h. noch vor der ersten Theoriestunde zusammen mit jungen Teenagern erledige ich folgendes:
- Bestätigung meiner Person durch meine Gemeinde auf dem Anmeldeformular (ein Hoch auf die Wolfsegger Behörde, die wirklich immer schnell, unkompliziert, vor allem aber: Freundlich ist!)
- Bestätigung für die Sehtauglichkeit –> Zunächst denke ich, ich kann jene Bescheinigung beim Optiker bekommen. Weit gefehlt: Man muß zum Augenarzt, denn es handelt sich um einen erweiterten Sehtest.
- Bestätigung für meine körperliche und geistige Eignung durch z.B. einen Allgemeinarzt
- Ein neues Paßbild, und eine Erste-Hilfe-Bescheinigung, die nicht älter als ein Jahr ist –> Da habe ich gleich zwei Stück davon; u.a. die offizielle vom Outdoor-Erste-Hilfe Kurs, wie Ihr Euch vielleicht erinnert.
Nach der erfolgten Anmeldung beim Landratsamt dauert es dann nur ein paar Tage, anstatt Wochen, daß ich gemeldet und für eine Theorieprüfung zugelassen bin. Insofern kann der spezifische LKW-Theorie-Unterricht starten. Als Vorbereitung hierfür ackere ich online alle 1374 Fragen für den B- und C-Führerschein durch. Papier war gestern. Auf Nachfrage erzählt mir Gerd, daß auch die Prüfung online auf Tablet stattfinden wird, und – so wie im Programm – nicht nur aus Fragen, sondern auch aus kleinen Videosequenzen besteht, denen Fragen folgen. Wie durch Zufall entdecke ich parallel die Homepage von Anja und Jochen: Oskar-unterwegs. Ein Pärchen aus Regensburg, mit einem Steyr von Excap, Leerkabine von Krug selber ausgebaut, und seit einem knappen 3/4 Jahr unterwegs. Anjas Erzählung über ihre Fahrstunden und Prüfung zum C-Klasse Führerschein läßt mich schmunzeln. Ebenso hier in der Nähe bei einer Fahrschule gemacht. Die Welt ist so klein!
Ende März sollte es dann mit der Theorieprüfung soweit sein, aber im Laufe des Monats kommt alles anders. Vermutlich ahnt Ihr es schon. Aber lest selbst – weiter unten – was passierte.
Der Vollständigkeit halber – weil’s hier so gut reinpaßt – noch etwas zu „Datensicherung“. Hierzu hatte ich Fragen zur technischen Realisierung im Allradforum gestellt, und die Schwarmintelligenz hat ihr Wissen (mit mir) geteilt. Also, falls es Euch interessiert und weiterhilft… Gleiches hat Burkhard zum Thema auf seiner Page gemacht. Wir würden uns dann für eine Kombi aus SSD-Festplatte(n) und Cloud-Sicherung entscheiden.
Lange Nächte…
„Wie kann das sein? Wir kürzen die Länge unserer Grundskizze um nur 25 cm, und nichts passt mehr zusammen? Ist denn alles so auf Kante genäht?“ Tatsächlich reichen die paar Zentimeter, daß sich ganze Zusammenstellungen in Luft auflösen. Wir besorgen uns die Maße von Standard-Kühlschränken, unserem Wunschherd sowie Toilette, unser Bett hat ein fixes Mindestmass, genauso wie die Dusche, und dann ist da noch die notwendige Tiefe der Sitzgruppe und eine sinnvolle Tischbreite. Wir versuchen, Stehflächen doppelt zu nutzen (z.B. Dusche als Eingang, Herd und Spüle über Eck, Platz vor der Toilette ist gleich der Stehfläche in der Dusche, usw.), und schieben die Kästchen der einzelnen Komponenten enger zusammen. Ich träume schon fast von den unterschiedlichen Grundrissen und stelle mir immer wieder vor, wie diese wohl wirken mögen, wenn man sich in ihnen bewegt. Ein Versuch, unser altes Architekturprogramm, mit welchem wir damals unser Haus entworfen hatten, zu installieren, schlägt auf dem neuen Windows-Rechner fehl. Und mit anderen, kostenlosen Internetprogrammen werde ich nicht richtig warm. So bleibt es erstmal in Excel und ziemlich grob. Ihr erkennt schon richtig, daß die Basis von Ulrich Dolde kommt.
Warum machen wir das ganze überhaupt? Benny hat uns geraten, die Länge noch einmal zu überdenken. Einerseits wegen dem langen Überhang für unser Fahrgestell, insbesondere aber wegen dem zu weit hinten liegenden Schwerpunkt. Wenn man sich am Kofferende noch die Ersatzreifen montiert vorstellt, hat dies schon eine gewaltige Hebelwirkung. Auch sollten die Wassertanks möglichst auf oder nahe der Achse sitzen. Wir wollen ja noch einigermaßen offroad-tauglich bleiben. „Ist aber wirklich schwierig, auf so wenigen Metern noch etwas Wohnliches hinzukriegen.“
Schöne Nachrichten kommen von FRM-Technik am 20.02.2020: Sie haben angefangen, die Feuerwehr-spezifischen Teile abzubauen. Und dies zu einem Zeitpunkt, wo der Winter „wieder“ einsetzt. Wie sagte der Wetter-Nachrichtensprecher so schön: Der Winter 2020 fiel auf einen Donnerstag!
Unsere Feuerwehr wird nackig…
Kurz nach meinem Geburtstag im März erhalten wir von Benny aktuelle Fotos (sogar mit Datum von meinem Geburtstag!): Juchuh, es geht los! Unglaublich, daß es jetzt ernst wird. Fühlt sich immer noch so unwirklich an!
Aber manchmal liegen Freud und Leid eng beieinander, und das Jahr 2020 wird bestimmt so schnell keiner von uns allen – weltweit – vergessen:
Der Coronavirus (COVID 19) wird als Pandemie eingestuft; Grenzen dicht gemacht; Kitas und Schulen geschlossen. Mitarbeiter vieler Firmen werden in Homeoffice geschickt – so auch wir -, Börsen stürzen ab und die Nachrichten drehen sich (fast) nur noch um dieses Thema. Ob wir in wenigen Wochen in unseren bereits gebuchten Urlaub (Israel und Jordanien) fahren können, wissen wir nicht. Weltreisende berichten, wie sie in Ländern festhängen, oder aber gerade noch die letzte Fähre in Richtung Europa bekommen haben. Die Welt spielt verrückt und wer hätte vor wenigen Tagen an soetwas wie Ausnahmezustand, Ausgangsbeschränkung oder Lockdown gedacht. Neue Begriffe in unser aller Wortschatz werden über die nächsten Monate zur „Normalität“ werden.
Und, um den Punkt von oben abzuschließen: Meine Fahrschule informiert mich, daß nicht nur der TÜV die Prüfungen bis Mitte April aussetzt, sondern auch alle theoretischen und praktischen Fahrstunden derzeit ausfallen. Ich habe Zeit und angesichts der anderen, globalen Auswirkungen ist dies absolut kein Drama und nebensächlich.
In der Woche vor Ostern verabreden wir uns mit Benny, um die weiteren Schritte vor Ort an unserem Fahrzeug zu besprechen. Insbesondere das Thema „Hydraulische Rotzler Winde“ wird lange diskutiert – mit natürlich gebührendem Abstand. Wir waren ja froh, daß unsere Feuerwehr eine Winde bereits verbaut hatte, aber: Zu schwer – ca. 600 kg mit allen Komponenten inkl. Hydrauliktank – und zu viel Platzwegnahme durch alle Teile. Auch wird alles im Rahmen recht eng, und wenn mal etwas zu reparieren ist, ist alles dicht gepackt und schwer erreichbar. Die Drucklufttanks kann man zwar in den Rahmen verlegen, aber wohin mit dem Öltank der Winde? Wir wollen keineswegs auf den 300 l Kraftstofftank an dieser Stelle verzichten. So entscheiden wir uns, die Winde komplett ausbauen zu lassen und später durch eine elektrische von Horntools zu ersetzen. Auch wenn die Meinungen im Netz lauten: Hast du eine Winde und brauchst sie, findest du keinen Baum, um sie zu benutzen. Hast du sie nicht, dann bereust du es, wenn du dich fest fährst. Also ärgerst du dich so oder so. Nun ja, deswegen die nur 60 kg und mit 24 V angetriebene, elektrische Winde (mit bis zu 8 to Zugkraft).
Unsere Rotzler Winde möchten wir später bei Ebay-Kleinanzeigen inserieren und hoffen, sie für den Preis der neuen, elektrischen Winde verkauft zu bekommen. Da wissen wir noch nicht, daß sie bereits einen Austauschmotor von HPI hat. „War dann vermutlich die richtige Entscheidung, sie ausgebaut zu haben.“
Daneben grübeln wir schon fleißig hinsichtlich der zukünftigen Farbauswahl. Das Basisfahrzeug ist ja schon fast fertig. 🙂 Wir tendieren momentan zu dem Farbton, den wir bei einem von Stefans Excaps gesehen hatten, auch wenn sich leider hierzu kein passender RAL-Classic-Ton in der Nähe findet. „Meinst Du, wir sollen die Farbe vom Fahrerhaus beim kompletten Koffer wieder aufnehmen, nicht nur an den Kanten?“
Nicht Kritik fähig oder was?
Jeder von uns kennt – oder sollte es zumindest – die Feedback oder WWW-Regeln, nach denen Feedback gegeben werden sollte:
– ‚W‘ wie eigene Wahrnehmung schildern: Ich habe beobachtet, daß…Ich nehme wahr, daß …
– ‚W‘ wie die Wirkung auf einen selber beschreiben: Das wirkt auf mich, als ob…
– ‚W‘ wie seinen Wunsch formulieren: Ich würde mir wünschen, daß…
Daneben sollte man Feedback natürlich möglichst zeitnah addressieren und anhand von Fakten oder Beispielen. Insofern versuche ich es hier mal:
- Ich beobachte, daß Antworten in Foren oder Kommentare in Blogs an der eigentlichen Fragestellung des Fragenden oder Berichterstatters vorbei gehen, sich sogar teilweise zu einem Dialog – ich meine, Ping-Pong – zwischen Rückmeldung Gebenden entwickeln. Es wird an der Sache vorbei geredet.
Ok., hier bleibe ich schon mal die konkreten Beispiele schuldig. Die folgen weiter unten.
- Das wirkt auf mich so, als ob immer mehr „Leute“ ihren Frust ablassen möchten oder müssen, die Anonymität ihrer Wortwahl Tür und Tor zu öffnen scheint, und man sich in der Schnelllebigkeit der Zeit keine Gedanken mehr macht, was man wie schreibt.
- Ich würde mir wünschen, daß … Hoffnungslos! Ich glaube nicht, daß sich dies ändern wird.
Warum schreibe ich dies? Auf der Suche nach technischen Informationen bzgl. Aufbau eines Expedis in diversen Foren scheint alleinig die Frage des Fragenden mein eigenes Anliegen wider zu spiegeln. Aus den Antworten entnehme ich teilweise nur, daß dies a) nichts mit der Frage zu tun hat, und b) hier Emotionen jeglichster Art hervor preschen und sich im Ping-Pong der Antwortenden sogar noch zu verstärken scheinen. So bin ich durch Zufall auf den Youtube Kanal eines sympathischen Berliner Pärchens, Miriam und Julian, gestoßen, welches gerade ihre Erfahrung im Aufbau ihres Expedis teilt, und u.a. ein Sketch-up Tutorial bereit stellt. Es mag mit Sicherheit einige dieser Tutorials geben, aber heißt dies deswegen, ich muß ihres, mit viel Aufwand produziertes „in der Luft zerreißen“? Sie investieren ihre Zeit und teilen ihre Erfahrungen mit anderen, und ich sehe dies als ein Geschenk an. Sicherlich sollte man für sich selber bewerten, was man davon braucht, aber muß man wertend zurückschreiben, daß dies Quatsch ist, weil es schon andere Tutorials gibt?
Oder, anderes Beispiel: Ute mit ihrem Artikel: Nachhaltigkeit, ich bin raus!:
Sie schreibt:
Wer sich für die Umwelt engagiert, hat gefälligst perfekt und natürlich Vorbild zu sein – und das konsequenter Weise in allen Bereichen. Ansonsten wird man belehrt, abgewertet oder beschimpft. Ich bin regelmäßig schockiert, mit welcher enormen Respektlosigkeit und Aggressivität sich viele Menschen in sozialen Medien äußern und verbale Gewalt ausüben.
Und ich kann nachvollziehen, was sie meint.
Oder, noch ein anderes, aktuelles Beispiel auf der Pistenkuh Seite: Bitte lest Euch hier mal die Kommentare durch. Wißt Ihr, was ich meine?
Zu dem Zeitpunkt, zu dem diese Zeilen entstehen, lege ich gerade das Grundgerüst der neuen Homepage an. Natürlich auch mit Kommentarfunktion. Ich überlege jedoch: Möchte ich dies? Mit allen seinen Konsequenzen? Nein!
Gerne teilen wir unsere Erfahrungen und (späteren) Erlebnisse! Gerne antworten wir auf Eure Mails und laden Euch herzlich ein, Euch bei uns zu melden. Und ja, es ist schade, somit natürlich keine Plattform für die schönen, kurzen Kommentare bieten zu können. Aber solange die WWW-Regeln nicht bekannt zu sein scheinen, oder mehr und mehr in Vergessenheit geraten, möchten wir uns dies bewußt nicht antun. Wir brauchen keine „Wattepackung“ oder „100%-ige Harmonie“, aber es sollte schon „fair“ zugehen, auch natürlich bei den Kommentierenden untereinander. Sollte man solche Kommentare dann so stehen lassen – wir sind ja in einer Demokratie. Oder löschen? Wie geht man damit um, wenn man nach Tagen wieder Netz hat und sieht, daß „sich 2 eine verbale Schlammschlacht liefern“? „Und nicht zu vergessen: Irgendwelche „Spam-Bots“, die ihre „Werbung“ auf einer Page hinterlassen…“
Insofern ausdrücklich und von Herzen: Wir freuen uns sehr auf Euren persönlichen Kontakt. Schreibt uns doch einfach eine Mail! Gerne melden wir uns zurück!
Fast Trucker-Babe…
Da Boris – „Du kannst mich auch Trucker-Hero nennen!“ – wie oben erwähnt seinen C-Klasse LKW Führerschein bereits seit der Bundeswehr hat, und mein alter „nur“ bis 7,5 to ausgelegt ist, habe ich nochmal die sprichwörtliche Schulbank gedrückt. Nachdem ab Mitte Mai 2020 wieder theoretische Prüfungen beim TÜV möglich sind, habe ich mich direkt zu einer der ersten anmelden lassen. Die Tage zuvor wurde intensiv gebüffelt, und nicht alle Antworten kamen mir logisch vor. Zum Beispiel: Warum kann man bei einem Andreaskreuz innerorts bis 5 m davor parken, während man beim Halten einen Abstand von 10 m haben muß, genauso wie beim Halten und Parken vor Ampel & Co.? Oder, warum „laute Musik“ nicht auch beim Wachhalten helfen kann? Anfreunden mußte ich mich vor allem mit Regelungen zur Maut, gewerblichem Güterverkehr und Arbeitsrecht; all‘ dem, was ich später nie brauchen werde. Aber egal! Mit 0 Fehlerpunkten die Theoretische am 22. Mai bestanden – und super erleichtert! Wäre irre peinlich gewesen, wenn ich durchgefallen wäre. „Stimmt! Physikstudium mit 1er Schnitt geschafft, aber durch die Fahrprüfung gerasselt!“ War aber grenzwertig, denn ich dachte, ich könnte meine neue Lesebrille zu Hause lassen… Puh!
Nach Abschnitt 1 folgt dann 2, d.h. die praktischen Fahrstunden. Knapp eine Woche nach der Theorieprüfung „schwinge“ ich mich auf den Fahrersitz eines top modernen MANs TGX mit 400 PS, den sich verschiedene Fahrschulen teilen. So viele Knöpfe und Schalter, um etwas einzustellen, und mit Automatik. Da kommt unsere Feuerwehr nicht gegen an. Nachdem ich in den ersten 45 min. die wesentlichsten Bedienelemente erklärt bekomme, und wir außenrum die Sichtprüfung vornehmen, geht es die nächsten 45 min. auf die Straße. Obwohl mein Fahrlehrer Gerd mir versichert, daß wir gaaanz breite Straßen fahren, ist dies gefühlt gaaanz schön eng. Zwar nirgendwo zum Schluß angeeckt, aber man muß ständig in die Spiegel schauen und korrigieren, um die Spur gut zu halten. Für mich ist einerseits ungewohnt, mit so einem breiten Ungetüm umher zu fahren, auf der anderen Seite fällt es mir schwer, aufgrund des langen Radstandes, und daß man faktisch auf der Vorderachse sitzt, später in die Kurve zu lenken. Aber zumindest nehme ich kein kleineres Auto links oder rechts von mir beim Abbiegen mit. Während der Fahrt frage ich Gerd, ob ich auch gut versichert sei. Vor allem, da wir um Conti herum fahren und ich natürlich keinen Arbeitskollegen „mitnehmen“ möchte. Aber alles geht gut und Gerd peilt bereits die Prüfung für Mitte Juli an.
Ungewohnt ist auch die Kombi aus Mundschutz und neuer Brille. Beides nicht gewohnt beschlägt die Brille ständig, wenn wir nicht fahren und der Fahrtwind durch die Kabine weht. Aber Pflicht ist Pflicht!
Auf dem Nachhauseweg mit Boris MB GLC – bei wieder freier Brille – habe ich das Gefühl, ich sitze irgendwie so niedrig über der Straße…
Im übrigen sind die Fahrstunden – neben Lebensmittel-Shoppen im Supermarkt – die einzige Abwechslung momentan zu B-B-B: Bett-Bad-Büro. Seit Mitte bzw. Ende März sind wir bereits im Homeoffice und zunächst galt noch: 4xB, d.h. Bett-Bad-Breakfast-Büro. Aber die Macht der Gewohnheit läßt uns alsbald auf eines der B’s verzichten – „Schreib aber dazu, daß es das „B“ für Frühstück ist.“ – und da es keine zeitliche Grenze mehr zwischen Beruf und Privat gibt, arbeitet man automatisch noch länger. Plus fehlendem Bewegungsmangel. Daher kam es dann Mitte Juni nur Recht, daß wir uns entschieden haben, den Meraner Höhenweg in 7 Tagen zu wandern. Trotz auch einiger Zeit Regen eine tolle Abwechslung!
Bei dem Stichwort „Abwechslung“ fällt uns spontan ein, was Lena und Benny von unter-wegs.eu während ihres Lockdowns Großartiges in Guatemala geleistet haben, um die Zeit sinnvoll zu überbrücken: Spendenprojekt „Jocolo“. Hut ab!
Roomtour – noch bevor ein „Room“ existiert…
Als klar wird, daß die Allradmesse erstmalig in diesem Jahr nicht stattfinden wird, und dafür umso mehr angespornt durch so manche Holzgerüst-Karton-Aufbau-Simulations-Fotos und -Videos in Netz, können wir natürlich auch nicht umhin, unsere Grundskizze vom zukünftigen Koffer mal aufzubauen. Ein Kellerraum mit ausreichend Platz ist schnell gefunden; hier kann auch ein echtes Klo die TTT an der richtigen Stelle simulieren. Wir kleben den Boden gemäß den Koffermaßen ab, und suchen uns die passenden „Möbel“ im Haus zusammen. Aber seht selbst. Viel Spaß damit! „Und zukünftig sollten wir am besten die Kamera um 90° drehen und Videos im Querformat drehen.“
Solange unser Koffermodell in einem 3D-Tool noch nicht existiert, hilft dies tatsächlich, ein Gefühl für Abstände und Ausmaße zu bekommen. Hier mal ein paar Erkenntnisse:
- Die Hängeschränke an Kopf- und Fußende vom Bett müssen weg, damit das Fenster höher kommt, und wir darunter noch Platz für unsere Füße haben.
- Die Bettbreite von 1.60 m muß so bleiben.
- Der Abstand von 70 cm zwischen Küchenzeile und Essgruppe ist zwar nicht üppig, aber ok.
- Die Sitztiefe – ohne Polster – sollte am besten 65 cm sein. Aber wo die jeweils 2x 5 cm herausholen?
- Die Duschbreite von 70 cm ist zwar nicht so viel, aber durch den Waschbeckenbereich wirkt es geräumig.
- Die Breite von 70 cm auf der Toilette ist eng, aber reicht zur Not.
Insofern ändern wir unsere Skizze erstmal nur wegen Punkt 1, und erlauben uns noch 3 cm mehr Innenbreite, so daß der Koffer außen 2.40 m breit sein wird. Die Länge mit 4.72 m außen ist nun auch fix. Unklar ist noch die Höhe, da wir eine lichte Innenhöhe von 2 m brauchen und noch nicht wissen, wie dies im Duschbereich realisiert sein wird.
Ein paar Tage später folgt die Überraschung: Der Zwischenrahmen ist schon fast fertig! Kurz zuvor hatte Benny uns noch gefragt, wie lang genau unser Koffer sein wird – gut, daß wir genau durch Zufall vorher unser Keller-Koffermodell aufgebaut hatten – und er möchte auch wissen, wo der Eingang sitzen wird, um die Maße im Rahmen zu berücksichtigen. Wir besprechen auch, wie und wo die Reserveräder aufsitzen werden, und entscheiden hierfür, den Hilfsrahmen um 30 cm hinten überstehen zu lassen. Aber seht selbst das Prachtstück:
Schade ist, daß sich bei weiteren Gesprächen herausstellt, daß wir in Summe keine 700 l (+40 l Catchtank) haben können, sondern aus Platzgründen nur 600 l (dafür Erweiterung des eigentlich für Notfälle gedachten Catchtanks auf 80 l). Auch rät Benny – bei einer freitragenden Treppe – von einem Podest mit seitlichem Treppenverlauf – zum Beispiel entlang des Tanks – ab. Einerseits kann man dann die Breite der Treppe nicht mehr so groß machen, andererseits könnte man in eine Markise oder ein geöffnetes Fenster laufen. So nehmen wir Abschied von dem Podest, da uns wichtig ist, daß sie gut begehbar ist, aber gleichzeitig freitragend. Auch hoffen wir, daß 680 l Tankgröße in Summe gut für alle Wüsten der Welt ausreichen – und uns keiner abschleppen muß.
Apropos Abschleppen: Zwischenzeitlich haben wir unsere Winde verkauft bekommen, wenn auch nur für die Hälfte, was wir uns damals erhofft hatten. Allerdings hatten wir mit der „Transporttreue“ – sowohl Abholung als auch Anlieferung zum vereinbarten Termin – mit Iloxx große Schwierigkeiten. So geht auch ein großes Dankeschön an Benny, der trotz Urlaub bzw. Betriebsruhe wieder in seine Firma kam, damit die Winde abgeholt werden konnte. Ob diese Spontanität ein anderer Ausbauer bieten würde? Aber nicht nur deswegen sind wir super zufrieden mit FRM-Technik. Insbesondere im Laufe des Fahrzeugaufbaus merken wir, daß sich manche Punkte aus unserem Wunschlastenheft als unpassend herausstellen, oder wir neue hinzufügen. Und bei FRM-Technik können wir diese Flexibilität behalten und auch nacheinander, gemäß dem Aufbaufortschritt entscheiden. Absolut klasse!
Ein typischer Tag im HO
Seit Mitte März ’20 arbeite ich bereits im HO (= Homeoffice) zuhause. Einiges hat sich dadurch verändert, zum Positiven wie auch Negativen. Aber wie läuft so ein „typischer“ Arbeitstag ab?
Der Wecker klingelt auf jeden Fall schon mal später; man spart sich ja schließlich die Fahrzeit zur Arbeit. Auf der anderen Seite fangen inzwischen die meisten Meetings schon um 8 Uhr an, nicht mehr erst um 9 Uhr. Anfänglich haben wir auch noch gedacht: Wir führen nach 20 Jahren Arbeiten mal wieder ein morgendliches Frühstück ein. „Hat nicht mal eine Woche gedauert, bis wir dies dann doch wieder eingestellt haben.“ Stattdessen geht es direkt vom Bett ins Bad ins Büro – Ihr erinnert Euch: Die 3x B’s. Dazu muß ich noch nicht mal das Stockwerk wechseln: Conti „residiert“ im ersten Stock unseres Hauses, während Vitesco im Erdgeschoss „logiert“. Was auch wegfällt: Das Business-Outfit als auch Make-up. Freizeit-Look und Pferdeschwanz sind angesagt; das spart nochmal 10 min. Fertigmachen jeden Morgen, erhöht aber den T-Shirt-Verbrauch, der am Wochenende gewaschen werden will.
Auf dem Weg zwischen dem ersten und zweiten „B“ (Bett zu Bad) wird schnell das Modem und der Router angeschaltet. Erstaunlicherweise gelingt die Verbindung von zu Hause in die weite Arbeitswelt fast immer. Nur ein paar Mal gerate ich ziemlich ins Schwitzen, da die Netzwerkverbindung nicht stehen will, selbst nach 5x Laptop-Neu-Starten, als auch mehrfach Modem und Router Resettieren. Klar, Plan B ist immer noch das Handy als Modem zu verwenden. Aber in Summe kann ich mich nach 4 Monaten HO nicht beschweren; ein Hoch auf die Glasfaserverbindung hier im Dorf, die erst vor 2 Jahren fertiggestellt wurde!
Also, flux den Laptop gestartet und schon sitzt das Headset auf der „top gestylten Frisur“, und da bleibt es auch die nächsten Stunden. Klar, alles wird natürlich über Telcos organisiert, aber so viele? Es ist keine Seltenheit, daß eine 30-minütige Telco die andere jagt, und trotz Soft-Polsterung der „Ohrenpuschen“ tun einem die Ohrmuscheln abends weh. Aber mindestens in der Mittagspause kriegen die Ohren Entlastung: Aber welche Mittagspause? Es ist inzwischen normal, daß die Mittagspause weiteren Telcos zum Opfer fällt, und die tägliche Bewegung erstreckt sich auf das Herunterhetzen in das Erdgeschoss, in die Küche, um sich irgendeinen kleinen Snack aus dem Kühlschrank und Wasser zu holen. Tja, erstaunlich, daß man trotz Bewegungsmangel nicht noch mehr zunimmt, aber vermutlich wirkt der berufliche Stress dem entgegen.
„Erzähl auch mal von der tollen Microsoft Teams Werbung im Fernsehen, wenn die mal über die Mattscheibe flimmert.“ Richtig, da interagieren weltweit junge, dynamische – vor allem: hübsche! – Menschen easy going miteinander, sind virtuell im gleichen Raum verbunden und definitiv noch viel kreativer als zuvor. Wir nutzen inzwischen auch Teams, aber: Kaum einer macht die Kamera an, und wenn: Dann saugt das virtuelle Hintergrundbild die Personen auf, wenn sie sich in ihren Stühlen nach hinten lehnen und mit dem Palmenbild überblendet werden. Außerdem ist es viel schwieriger, zu erkennen, wann wer was sagen will, und wenn sich 2 unterbrechen, pausieren, setzen sie wieder zeitgleich zu ihrer Aussage an. Nicht, daß es früher keine Telcos gegeben hat, aber es gab zumindest ab und zu mal persönliche Meetings, in denen man etwas vis-à-vis besprechen konnte. Oder Workshops, in den man tatsächlich kreativ die Wand mit Moderatoren-Karten verziert hatte. Inzwischen fällt diese soziale Komponente komplett weg und mein neues Team kenne ich ausschließlich von ihren Stimmen, Bild oft Fehlanzeige.
„Skuril ist auch, wenn manche vergessen, sich zu muten, und dann dorthin gehen, „wo auch der Kaiser selbst zu Fuß hingeht“. Tja, Home-Office will gelernt sein.“
Manchmal lernt man auch Stimmen von weiteren „Unbeteiligten“ kennen, so die Familie oder Kinder von Kollegen. Entweder, weil die Wände und Türen zu dünn ausfallen, oder weil es für viele Eltern und Kinder aus unterschiedlichsten Gründen schwierig ist, Freiraum einzuräumen oder einzufordern. Ich beneide keine Eltern in diesen Zeiten, den Spagat zwischen Homeoffice, Homeschooling und Privat zu bewerkstelligen. Und so manch‘ eine Ehe steht vermutlich sogar vor dem Aus. Da beweist sich für Boris und mich: Wir passen perfekt zueinander, und dies ist eine gute Bewährungsprobe für die spätere Zeit „nur“ zu zweit.
Mir fällt auch auf, daß vermutlich die Kombi aus noch mehr Arbeit und mangelndem sozialen Kontakt mehr und mehr Meetings zu emotionalen Schlagabtauschen werden läßt. Aber da gibt es ja noch die Chat-Möglichkeit in Teams. Blöd nur, wenn man das falsche Chat-Window erwischt und statt einer persönlichen Message diese gleich im Gruppen-Tweed absetzt. Ist mir glücklicherweise selber nicht passiert, aber man muß schon sehr aufpassen, wenn man über SMS, Mail, Teams- sowie Skype-Chat kontaktiert wird, neben 4 weiteren Möglichkeiten, telefonisch angerufen zu werden (Skype, Teams, VoiP anstelle von Festnetz, Handy). Dieses Multitasking schafft selbst mein weibliches Hirn nicht mehr. Da mußte schon so mancher indische „Microsoft-Mitarbeiter“, der dann auch noch zusätzlich am privaten Telefon angerufen und einem seine Hilfe für ein, einem selbst unbekanntes Microsoft Office Problem angeboten hat, darunter leiden. „Und nach den 5 verschiedenen Microsoft-Mitarbeitern haben dann noch die Windows-Mitarbeiter am nächsten Tag angerufen.“
Am späten Abend werden dann nach den ganzen Telcos noch die Mails bearbeitet, und hier verschwimmt immer mehr der Übergang beruflich-privat. Früher war es der Weg im Auto nach Hause, der zumindest eine etwas gefühlte „Grenze“ zog. Heute ist selbst das Abendessen kein Stopp-Signal mehr, sondern danach setzt man sich wieder an den Laptop. So hat man am Dienstag Abend schon das (energetische) Gefühl, man hat den Freitag hinter sich. Dazu trägt natürlich auch bei, daß meine Fahrstunden abends sind. Heißt: 18 Uhr g’schwind das letzte Meeting beenden, ins Auto hetzen und nach Regensburg fahren. Dann eine Doppelstunde Fahrstunde, gefolgt von der Fahrt nach Hause. Dann wieder Mails und Abend-Nacht-Essen, bzw. umgekehrt. Da ist man dann wirklich groggy.
Selbst die Hürde am Wochenende, mal nicht schnell in das Nebenzimmer (= Büro) zu gehen, ist gefallen. Keine Ahnung, woher das Mehr an Arbeit auf einmal kommt. Dafür benötigt man erstaunlicherweise seinen privaten Drucker nicht, obwohl das eigene Schmierpapier langsam zur Neige geht. Also doch nicht komplett „papierlos“.
Ab August soll die restriktive Vereinbarung, HO zu machen, aufgehoben werden. Bis zu 50% Belegung ist dann wieder in den Büros, unter Einhaltung der entsprechenden Abstandsklauseln, erlaubt. Mal sehen, wann ich wieder ins Büro fahre; läuft ja auch irgendwie so. Könnte man doch vielleicht Reisen und Beruf miteinander kombinieren? In meinem Fall definitiv nicht, denn für diese Art von meiner Verantwortung müßte man wirklich sicher und über einen langen Zeitraum tagsüber verfügbar sein. „Außerdem würde es dann noch weiteren Bewegungsmangel bedeuten, denn die Distanzen im Wohnkoffer sind dann ja nochmal geringer als bei uns zu Hause.“
Apropos Wohnkoffer bzw. unsere Feuerwehr: Die Fotos, die wir von Benny über den Fortschritt des Aufbaus erhalten, sind immer DAS Highlight eines Tages. Insofern freuen wir uns immer wie zwei Schnitzel auf einen Update, der von Juni bis Anfang Juli etwas langsamer vonstatten ging.
Endlich Trucker-Babe!
Für den 31. Juli 2020 ist die praktische Prüfung angemeldet; Treffen um 7.15 Uhr in Regensburg – nicht meine Uhrzeit! Nach nur halb durchgeschlafener Nacht klingelt der Wecker daher sehr früh und ich quäle mich aus dem Bett. Die Vorhersage der Temparaturen für diesen Tag lautet: Heiß, heißer, mehr als 30 Grad. Bislang hatte ich die Klimaanlage im LKW noch nie anschalten müssen.
Der Prüfer ist ein ehemaliger Kommandeur vom Militär mit „passendem“ Nachnamen, und so geht es dann auch gleich „zackig“ los. Den Großteil der Strecken bin ich mit dem LKW noch nicht gefahren, aber ich fühle mich gleich von Anfang an gut. Schön Ausholen beim Kurven-Fahren, keinen Bordstein mitnehmen, auch keinen Radfahrer. Alles klappt wie am Schnürchen und meine Laune steigt. Dann übersehe ich beinahe ein 3,5 to Beschränkungsschild vor einer kleinen Ortschaft, denn ein dahinter stehender LKW verschluckt förmlich dieses Schild vor seiner bunten Plane. Glück gehabt, und ab da passe ich noch mehr auf. Stadt, Überland, Autobahn, ein Pottpouri der Strecken. Und intuitiv fahre ich auch mit Schrittgeschwindigkeit (!) an einem Bus vorbei, der auf der anderen Straßenseite mit Warnblinklicht hält. Ob man dies in seinem PKW gemacht hätte? Zumindest nicht die vor mir.
Auf dem Parkplatz der ehemals bezeichneten Conti-Arena machen wir die Fahrprüfungen: Rückwärts an eine (stilisierte) Rampe fahren, als auch rückwärts in eine „Box“/Parkbucht. Letzteres hatten wir so noch nicht geübt, hat aber auf Anhieb geklappt. Auch das „Rampe-Fahren-Szenario“ lief mit 1x Korrigieren prima, und der LKW stand nachher „wie eine Eins“. Also, alles im Lot! Aber dann: Die Abfahrtskontrolle. Ich dachte, ich wäre top vorbereitet, und – da ich öfters im Job präsentieren muß – wäre dies ein Klacks. Aber weit gefehlt! Auf einmal wurde ich bei Antworten unsicher, und irgendwie hat die Art des Nachfragens des Prüfers die ganze Situation noch verschlechtert. Klar, mit dem EG-Gerät bin ich nie wirklich warm geworden, und ich hatte es auch mal geschafft, daß trotz richtig eingelegter Karte eine Fehlermeldung erschien, und die Karte – zumindest eine zeitlang – nicht mehr rauskam. Aber die Frage nach dem Frostschutzmittel umd dessen Wartung hat mich vollkommen aus dem Tritt gebracht, und die Verschlüsse vom Batteriekasten gingen auch nicht richtig auf. Dabei hatte man mir zuvor erzählt: Den Batteriekasten braucht man bei der Prüfung nie aufmachen. In der Prüfung darf man sich die Hände nicht schmutzig machen. Den Kasten hatten wir damals dann doch aufgemacht, weil ich dies sehen wollte. Daher wußte ich, daß eine Abdeckung auf einer der Pole fehlte… *schwitz*
Was soll ich sagen? Ich habe die Prüfung bestanden, und war erleichtert. Aber es hat sich kein Hochgefühl eingestellt. Eher eines wie ‚knapp versagt‘. Der Part, für den ich angenommen hatte, daß er easy going sei, den ich auch wirklich anhand eines Buches geübt hatte, wurde zu einem Risiko. Es war die Prüfungskarte Nr. 8, die für mich – gefühlt – die Schlimmste aller Karten war. Vielleicht hätte man dies vorher mit meinem Fahrlehrer nochmal live durchgehen sollen? Wir hatten den Fokus eher auf die Fahrpraxis gelegt. Da Patsha ein ganz anderes Fahrzeug ist, brauche ich natürlich später nur einen Teil jener Kenntnisse, aber die anderen hätte ich trotzdem besser für die Prüfung drauf haben müssen. Definitiv werde ich mich später intensiv in Patshas Technik einarbeiten. „Hey, bestanden ist bestanden!“ Trotzdem …
Flatta über Wolfsegg…
Schon längere Zeit hatten wir damit geliebäugelt, uns eine Drohne zuzulegen. Als dann plötzlich Nachrichten über ein Nachfolgemodell von der Mavic Air bekannt wurden, wußten wir: Diese Drohne mit 31 min. Flugzeit wird unser Modell werden. Anfang August gekauft, schnell noch die MwSt.-Reduktion mitgenommen, und sogar schon 2 Tage später geliefert! Dann ging es natürlich daran, sie auszuprobieren. Ist ja ganz einfach, so wie das junge Mädel es in dem DJI Tutorial erklärt. Leider nur kriegen wir die Kopplung zwischen Drohne und Fernsteuerung nicht hin. Kein Wunder, wenn man die Drohne nicht richtig eingeschaltet hat (1x kurz + 1x lang drücken). Nun ja, als dann die Kopplung geklappt hat, war auf einmal mein Handy fast leer und wir mußten Versuch Nr. 1 dann gleich wieder abbrechen. „Du hast doch nicht wirklich Dein Handy vorher nicht aufgeladen?“
Zwei Stunden später dann Versuch Nr. 2. Klappte dann alles prima, und die Drohne stieg auch sogleich in die Lüfte. Die Joy-Sticks reagieren aber sehr sensibel, so daß wir vorsichtiger in unserem Garten umher manövrierten. Definitiv werden wir zukünftige Versuche auf einem freien Feld fortsetzen.
Zwischen Versuch 2 und 3 sind wir dann Gast auf diversen Youtube-Videos, um die Flug-App besser zu verstehen und verschiedene Einstellungen vorzunehmen. Dann gleich noch eine Drohnenplakette bestellt und unsere Haftpflichtversicherung auf Einschluß von Drohnen überprüft (und angepaßt). Jetzt sind wir „ready“ für die Lüfte dieser Welt. Wir müssen aber definitiv noch einige Flugmanöver einstudieren, als nur vor und zurück, und Drehungen. Vielleicht haben wir ja in unserem bevorstehenden Urlaub Gelegenheit? Ursprünglich wollten wir flexibel nach Rumänien, wo der Landy der Pistenkuh soeben angekommen ist. Aber vermutlich wird es Norwegen werden, damit wir keine Probleme mit potentieller Quarantäne hier zu Hause und möglichen Gehaltseinbußen nach Urlaubsrückkehr bekommen.
Natürlich bekommt unsere Drohne auch einen Namen: Flatta. Sogleich besser motiviert, flatt“a“rt sie gleich bis auf 100 m erlaubte Höhe. Und dies bei strahlend schönem Wetter.
Am nächsten Wochenende probieren wir dann auf einem Feld in der Nähe von unserem Zuhause die verschiedenen Quickshots aus. Echt cool, welche Automatikprogramm Flatta so in petto hat.
Am darauffolgenden Wochenende wollen wir den Active Track Modus von Flatta ausprobieren. Beim Verfolgen von uns selber, wenn wir gehen oder laufen, funktioniert dies ganz gut. Aber dann steigern wir uns… „Jetzt läßt Du mich so oft mit dem Auto hin- und herfahren, und Flatta folgt mir nicht richtig. Vielleicht mal den Joystick mehr nach vorne drücken?“
Mistress-Plan…
Wir halten uns für sehr organisiert. „Ach ja, dann gehören Deine 5-Minuten-zu-spät auch zur Planung?“ Aber zur (eigenen) Hochzeit war ich pünktlich! Ok., aber generell soll bei uns immer alles top durchgeplant sein, oder vielleicht auch nur eher bei mir? So erstellen wir schon mal einen „Masterplan“, um zu erkennen, in welcher Reihenfolge wir welche Schritte angehen sollten, bzw. welche Abhängigkeiten existieren. Nicht im Project Manager Tool MSProject, dafür aber altmodisch auf Papier.
Im Endeffekt bestimmt der Fertigstellungstermin unseres Expedis die anderen Termine. Und was ist ein Projektplan ohne Risk-List? Also, zu jedem Punkt noch die wichtigsten Risiken mit Vermeidungs-, mindestens aber Maßnahmen zur Risikominderung aufgeschrieben. So ist auch hier schnell wieder klar, daß die wichtigsten Faktoren zum einen wieder der Fertigstellungstermin, zum anderen der Termin unseres Hausverkaufes ist. Und bzgl. dem ersten Punkt möchten wir Benny in unserem nächsten Besuch direkt befragen.
Ende August, vor unserem bevorstehenden Urlaub in Rumänien, nein: Norwegen, nein: Schweden, wollen wir Patsha nach über 4 Monaten unbedingt mal wieder besuchen. (Anmerkung: Ein „Hoch“ auf all‘ diejenigen, die Corona Parties feiern – hier zu Hause oder im Urlaub -, oder sich in Berlin zur Großdemo treffen und Maskenpflicht sowie Abstandsklauseln ignorieren, und dadurch die Infizierten-Zahlen wieder so in die Höhe treiben, daß ein Land wie Norwegen wieder eine Quarantäne für Deutsche einführen muß. Ärgerlich! Aber so wird gleich mal unsere Flexibilität auf die Probe gestellt.)
Als wir bei FRM-Technik ankommen, stehen wir direkt vor unserer Feuerwehr und erkennen sie nicht wieder. Wir übersehen sie doch glatt, so „ausgeschlachtet“ sieht sie aus. Aber positiv formuliert: Es wurde tatsächlich alles entkernt, sauber abgeschleift, damit eine spätere Lackierung gut haftet. Leider hat der „Sandstrahler“ sein Werk kurzfristig auf nach unseren Besuch verschoben, sonst hätten wir noch unseren „blanken Leiterrahmen“ bewundern können.
Wir wollen mit unserem Besuch vor Ort wesentliche Fragen klären, für die man sich am Besten gemeinsam vor Ort einen Eindruck verschafft. Macht doch vieles einfacher, als nur über Fotos und What’sApp.
Auch wollen wir zwei für uns wichtige Fragen klären: Möchte FRM-Technik auch unseren Koffer aufbauen? Wann würden wir dann circa fertig werden? Wir können es nämlich gar nicht mehr erwarten!
Wir freuen uns sehr, daß Benny bejaht, auch unseren Wohnkoffer zu bauen. Er will bald sogar schon die Sandwich-Platten für diesen bestellen, so daß es parallel zu dem Fahrerkabinenaufbau weitergeht. Dazu müssen wir unsere Innenhöhe festlegen und entscheiden uns nach langem Rechnen für 2.10 m. Von dieser müssen wir 5 cm für die Dusche abziehen, die Höhe eines Dachfenster“wulstes“ nach innen, und natürlich noch die Sohlendicke von Boris Schuhen. Dann sollte genug Platz sein. Grob mit dem Taschenrechner vor Ort überschlagen, sollte unser Expedi in Summe noch unter 3.70 m sein, auch wenn wir gerne noch niedriger sein möchten. Jeder Zentimeter zählt, aber wir wollen uns im Koffer auch noch gut bewegen und stehen können. Und da wir 1 m Sitzhöhe über dem Bett haben wollen, wird der Raum darunter ca. 90 cm hoch. Wichtig, damit die Außenklappen definiert werden können, während die genaue Position der Fenster und Dachluken erst später festgelegt werden braucht. Ja, leider scheint die KCT Dachluke, die wir haben wollen, 1 Jahr Lieferzeit zu haben.
Aber nicht nur deswegen, sondern auch, da FRM-Technik wohl viele weitere Aufbauten am Laufen hat – bei unserem Besuch stehen mindestens 6 weitere Fahrzeuge auf dem Hof -, ist Bennys Aussage auf die Frage „Wann könnten wir losdüsen“: Von jetzt an noch ein Jahr, wenn’s gut läuft! Irgendwie hatten wir insgeheim gehofft, daß es doch schneller geht.
Ein paar Tage nach unserem Besuch, erhalten wir von Benny folgende Bilder und sind begeistert:
Unsere Feuerwehr verschwindet…
Anfang Oktober, nachdem wir einen tollen Urlaub in Schweden mit Indian Summer Feeling erlebt hatten, kriegen wir per What’s App neue Fotos von unserem Fahrzeug: Wir sind hin und weg bzgl. dessen Transformation! Es verschwindet sprichwörtlich die rote Feuerwehr und ein (lichtgrauer) Patsha wird geboren. Wir sind begeistert!
Voller Motivation denken wir, wir sollten bereits jetzt die nächste „Stufe“ in der weiteren Planung zünden: So nehmen wir einerseits Kontakt zu der Horbach GmbH als auch Jahn und Partner bzgl. der späteren Versicherung von Patsha auf und erfahren, daß Horbach keine umgebauten Feuerwehren mehr versichert, und J&P zur Vorbedingung mittlerweile immer ein Wertgutachten ihres Partners (Ingenieurbüro Happel) macht. Fr. Happel beantwortet sehr freundlich meine Anfrage nach den Kosten und läßt mich wissen, daß sie für die Fahrkosten nur eine Pauschale nehmen, da sie so oder so in Deutschland unterwegs wären. Dennoch sollte man hier – so meine Rechnung – mit ca. 1000 € kalkulieren.
Aufgrund den doch überraschend hohen Versicherungskosten kriegen wir einen Tipp von einer Weltenbummlerin im Netz: Wir fragen gleich mal die DEVK nach einem Angebot an.
Unser Drachennest wird zum Fotostudio…
Wir haben einen Termin mit Clemens Mayer, seiner Partnerin Julia Knorr und seinem Kollegen Phuc Huynh, der für die Videoaufnahmen zuständig ist. Schwer bewaffnet mit ihrer Fotoausrüstung machen sie sich ans Werk – zunächst in unserem Haus. Am Tag zuvor haben wir nochmal gut sauber gemacht – Gelände und Haus – und viele Dinge weggeräumt. Aber ihr geschultes Auge sagt: Immer noch „too much“.
Sie arbeiten sich von Raum zu Raum, zumindest den „Haupträumen“, wie Flur, Küche, Wohnzimmer oder Bad und Schlafzimmer. Weniger ist hier mehr, und so werden weitere Gegenstände von uns weggeräumt, als auch Stühle entfernt, Pflanzen anders dekoriert.
Und die Videaufnahmen werden nicht nur mit einer Kamera, sondern auch mit einer Drohne gemacht. Welch‘ ein Zufall: Genau dem gleichen Model wie unseres! So schüren wir unseren sauber geputzten Kamin gut ein, während die Drohne drumherum fliegt. Und sie surrt nicht nur dort, sondern auch im Flur, oder um unser Haus herum. Schade nur, daß wir die tolle Laubfärbung um eine Woche verpaßt haben. So haben die Bäume nur noch wenige Blätter, und kaum habe ich die Wege gefegt, liegt schon alles wieder voll.
Da die Sonne zu spät den Nebel an diesem Tag durchbricht, werden die Außenaufnahmen wohl nicht so toll. Insofern total klasse, daß Clemens uns anbietet, am nächsten Tag in der Früh noch einmal zu kommen. So stehen sie zu zweit wieder bei uns im Garten und lichten mit Kamera und Drohne, auf Stativ oder auf der Leiter stehend, unser Grundstück und Haus im Uhrzeigersinn ab. Und da ist es passiert: Die Drohne verfängt sich in einem der höchsten Bäume an dem angrenzenden Wald. Tja, wie konnte das passieren? Am Tag zuvor mußte der Sicherheitsmodus ausgeschalten werden, damit man gut im Haus fliegen konnte, und es wurde vergessen, diesen wieder einzuschalten. So helfen die Sensoren leider überhaupt nicht. Seitdem weiß ich, daß es sogenannte „Baumkletterer“ gibt, die man kurzfristig für solch einen Job anheuern kann. Also, nicht nur für’s kontrollierte Fällen und Zerlegen von großen Bäumen, sondern auch für’s Herunterholen von Drohnen.
Alle drei geben sich sehr viel Mühe und gerne würde ich sämtliche Fotos hier ausstellen, nur potentielle Käufer erwarten mit Sicherheit ein gewisses Maß an Privatsphäre. „Und wir sind schwer beeindruckt von den Fotos sowie dem fertig geschnittenen Film.“
„Ist Dir eigentlich mal aufgefallen, daß unsere Küche größer ist als unser späterer Wohnkoffer?“ Ups!
Patsha unter Wasser…
Mitte November erhalten wir wieder ein paar aktuelle Fotos von FRM-Technik. Ab sofort könnte Patsha jetzt auf Tauchstation gehen, und auch theoretisch an den dekorativen Astabweisern wieder herausgezogen werden.
Um uns von dem Fortschritt der Arbeit persönlich ein Bild zu machen, insbesondere aber, um wieder einen großen Berg an Fragen zu klären, besuchen wir FRM-Technik ein letztes Mal … in 2020! Unser Auto ist vollgeladen mit den beiden Sitzen (Fahrer- und Beifahrersitz) und diversem „Kleinmaterial“ zum Einbau in der Fahrerkabine, wie z.B. dem neuen Radio. Freudig werden wir von den inzwischen 3 Hunden von Steffi und Benny begrüßt, und inzwischen scheint auch das FRM-Technik Team um 2 weitere Mitarbeiter gewachsen zu sein. An unserem Fahrzeug ist zwar die schwarze Lackierung der Anbauteile noch nicht beendet, aber wir können uns erstmalig einen eigenen Eindruck von diesen vor Ort machen. Wegen uns wurde extra noch einmal alles angeschraubt, damit wir dies alles besser sehen können, denn eigentlich war alles bereits demontiert, für das Lackieren in der Woche darauf. Auch werden die Plastikteile noch einmal erneut mit schwarzem Raptor Lack gestrichen werden, da merkwürdigerweise die erste Charge gräulich wurde. Hoffentlich wird es beim nächsten Mal besser.
Wir gehen noch einmal die offenen Arbeiten am Fahrgestell durch. Bei der Winde entscheiden wir uns jetzt für eine vorne fest verbaute. Na ja, etwas Optik muß schon sein! Benny erklärt uns auch, daß unsere Feuerwehr wirklich special ist: Fa. Marte hat die Elektrik wohl nicht gerade sauber verlegt, und die Kabine ist an den Seiten tlw. gedoppelt: Über die Originalkabine ist z.B. im Bereich der Fußschweller eine zweite Wand geschweisst. Sehr merkwürdig! Wie war das nochmal mit rostfrei?
Im Cockpit wurden inzwischen defekte Plastikteile ausgetauscht – leider gab es nur noch schwarz! -, aber das kaputte Element mit den Lüftungsgittern und -reglern ist nicht mehr aufzutreiben. Es muß Plan B her und ich versuche im Nachgang, über Kontakte an ein gebrauchtes Ersatzteil heranzukommen. Dank Rico von Itchywheels stellt sich heraus: Es gibt leider 2 verschiedene Varianten, und jene mit dem 3-stufigen Gebläseregler ist absolut nirgends zu finden. Rico bietet uns freundlicherweise seines an, jedoch entscheiden wir nach langem Überlegen, es doch bei unserem zu belassen und hoffen darauf, daß Benny es „aufgehübscht“ bekommt. Wir wollen nicht die unterschiedlichen Elektroniken miteinander koppeln.
Wir besprechen mit Benny auch die Position der späteren Dachluke über dem Bett, und mit welchen Solarpanelen wir wieviel Watt auf’s Dach bekommen könnten. Wir hatten selber mal das Dachlayout „zusammen gestückelt“ und verschiedene Modelle aus dem Internet größen- und Watt-technisch ausprobiert. Bzgl. der Luke über der Dusche sind wir hin- und hergerissen: Brauchen wir diese für Licht oder zum besseren Abzug der Feuchtigkeit? Nach langem hin und her entscheiden wir uns letztendlich für einen Lüfter, denn wir meinen, daß dies – trotz Tür – sinnvoll wäre, und mehr Licht – falls notwendig – würden wir dann über z.B. LED Streifen realisieren. Auch das Thema „Fenster hinten an der Rückfront“ können wir hier direkt klären, denn Benny macht uns den prima Vorschlag, eine KCT Fensterscheibe fest einzubauen. Dies ist ideal, da wir ja nach hinten rausschauen wollen, aber nicht zwingend ein Fenster zum Lüften brauchen. Außerdem entfällt beim Festeinbau der lästige Überstand nach innen direkt über der Matratze.
Apropos Kabine: Die GFK Platten sind bereits bestellt und sollen kommende Woche geliefert werden. Vor Ort hat Benny extra ein Zelt aufgebaut, um diese – da für mehrere Kabinen bestellt – lagern zu können. Jetzt können wir uns auch eine kleine GFK Platte anschauen, denn wir hatten uns für innen matt entschieden, ohne es vorher gesehen zu haben. „Ist aber die richtige Entscheidung gewesen!“ Als wir jedoch zu Hause eine der Bestellskizzen durchgehen, kommt kurzzeitig Panik auf, da die Maße „ja überhaupt nicht stimmen“! Nun ja, wenn wir gewußt hätten, daß die Wände nicht 1:1 aufeinander stoßen, sondern sich an den Nahtkanten nur zur Hälfte überlappen, da sie ineinander verzahnt werden… Wir sind erleichtert, als Benny nach kurzer Zeit abends auf unsere What’s App Nachfrage antwortet – und das an einem Samstag Abend! Großes Sorry nochmal!
24.12. oder: 24 oder 12 Volt?
Eigentlich dachten wir, wir hätten uns bereits für 24 Volt im Kofferaufbau entschieden. Hauptgründe waren gewesen, daß einerseits schon 24 Volt im Basisfahrzeug vorliegen – warum dann nicht auch im Koffer? -, und andererseits, daß man dann auch die Starterbatterien mit Solarstrom laden kann. Daher gut, daß Benny dieses Thema noch einmal aufbrachte und meinte, warum denn nicht 12 Volt? So haben wir stundenlang im Internet recherchiert und mal versucht, die verschiedenen Aspekte zu listen. Empfehlen können wir hier auch insbesondere Andrés Seite: https://www.amumot.de/autarke-wohnmobil-stromversorgung/.
Anmerkung: Bei nachfolgender Übersicht gehen wir bereits von LiFePo-Batterien aus, nicht von Gel oder AGM.
12 Volt | 24 Volt |
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günstigere Komponenten – lt. diverser Meinungen im Netz bzw. Info in Ulrich Doldes Buch | da bei 24 V die Ströme um die Hälfte niedriger sind, können hier auch kleinere und günstigere Geräte eingebaut werden – so die gegenteilig lautende Info im Netz |
Elektrogeräte meistens für 12 V ausgelegt (z.B. Handy, Lüfter, …) | kann man diese nicht unabhängig von der Volt-Zahl über USB laden? |
ungerade Anzahl von Batterien möglich, d.h. robusteres System | entweder Pflicht zu gerader Anzahl von Batterien, oder sehr teuren 24 V Batterien |
ungerade Anzahl von Solarpanelen möglich, d.h. robusteres System | es gibt auch 24 V Panele, d.h. wir meinen, auch hier kann man eine ungerade Anzahl von Panelen verbauen bzw. ist weiterhin bei Ausfall eines Panels robust |
vorhandene Komponenten bereits für 12 V ausgelegt (bei uns ist es die Zündung im bereits gekauften Thetford Herd) | DC-DC-Wandler wird benötigt, sollte u.E. aber auch kein KO-Kriterium darstellen |
… dem validen Argument für 24 V haben wir hier nichts entgegen zu setzen … | kleinere Ströme, d.h. dünnere Kabel, weniger Gewicht, geringere Kabelbrandgefahr |
Notstart über separates Batterieladegerät oder Starterkit notwendig … hier scheiden sich die Geister im Netz, wie häufig jene Situation überhaupt auftreten mag… | Notstart des Motors auch über die Aufbau-Batterien möglich |
Kann hier ein Erhaltungslader helfen? | Starterbatterien können über den Nebenanschluß der Solarpanele mitgeladen werden |
B2B Ladewandler zwischen Starterbatterien und Aufbaubatterien notwendig – zum Laden während der Fahrt Wir meinen: Ist bestimmt teuerer als ein Trennrelais; ggf. als Ersatzteil mitnehmen. Egal ob 12 oder 24 V Lösung, dies sollte für uns „abschaltbar“ sein, um die Bordbatterie eher mit Sonnenenergie, als mit Diesel-„Energie“ aufzuladen – sofern die Sonne scheint. | einfaches Trennrelais zwischen Starterbatterie und Aufbaubatterie möglich |
bei größerem Zelldrift zwischen den jeweiligen Batterien – nicht nur innerhalb EINER Batterie – wäre hier das System robuster, da man auch nur mit einer 12 V Batterie weiter arbeiten kann | Balancer sind Teil des BMS. Sollte dies nicht ausreichend sein? |
Bis ca. 2000 W Wechselrichterdauerleistung interessant. (Bei normalen Verbrauchern ist es sinnvoll, eine Sicherheitsreserve von 20 bis 50% einzuplanen. Mit dieser sind die Verluste abgedeckt und es bleibt ein bisschen Platz, um auch mal ein zusätzliches Gerät anzuschließen.) Ups, was ist mit unserer Klimaanlage? | 24 V ist hauptsächlich bei hohen Leistungen interessant, d.h. > 2000 W Wechselrichterdauerleistung, aufgrund verfügbarer Wechselrichter bzw. anliegenden Strömen. |
Wir fragen uns, warum insbesondere der letzte Aspekt nicht deutlicher diskutiert wird. Hierüber stolpern wir eher zufällig im Netz, ist unserer Meinung nach aber mit einer der ausschlaggebenden – neben den Notfallkonzepten. Ansonsten stimmen wir der Meinung im Netz zu: Es gibt keinen klaren Sieger, sondern jeder sollte für sich seine Prioritäten festlegen und die Wertigkeit der entsprechenden Kriterien bestimmen. Für uns steht jedoch fest: Wir wollen robust unterwegs sein, d.h. sollte die notwendige Leistung unserer Klimaanlage – das wäre unser größter Leistungsverbraucher – vertretbar mit einem 12-230 V-Wechselrichter zu bewerkstelligen sein, würden wir uns tatsächlich final für ein 12 V Bordsystem entscheiden. Im Telefonat mit Benny bietet er uns an, unsere Klimaanlage bereits jetzt zu kaufen und an sein 12 V-System zu hängen, um zu schauen, ob diese „normal läuft“. Das wäre dann mal eine gute Entscheidungsbasis für uns.
Auf jeden Fall steht für uns fest, daß wir LiFePo-Batterien verbauen wollen: Ja, zwar viel teuerer, aber deutlich leichter, man kann diese tiefer entladen und insbesondere hilfreich bei hohen, abzugreifenden Ladungen durch große Leistungsverbraucher.
Ergänzend zu dem Thema „Elektro“ ist das Thema „Wasser“. Zu gegebenem Zeitpunkt später mehr; daher hier erstmal nur die Auflistung von für uns interessanten Videos und Artikeln:
- 7 Tipps zur Wasserplanung im Mobil – YouTube
- Welcher Duschkopf für die Reise? – YouTube
- Camper-Ausbau Themenüberblick (herman-unterwegs.de): Wasser
- Selbstausbau: Wasserversorgung im Fernreisemobil | AMUMOT
Stade Zeit
Im Regensburger Raum hat mal wieder der Nebel Hochkonjunktur. Seit Wochen hat die Sonne die trübe Schicht nicht durchbrechen können, und dies schlägt ganz schön auf die Laune. Vielleicht fällt deswegen das Resumée des Jahres nicht besonders positiv aus – sind wir doch so super optimistisch in selbiges gestartet. Oder es liegt am erneuten Lockdown und daß es diesmal ein eher trübes, einsames Weihnachten werden wird. Dabei dürften wir eigentlich nicht klagen: Uns geht es gesundheitlich gut, wir haben gute Jobs und ein gemütliches Zuhause. Wir haben uns und verstehen uns prima, feilen weiter an unserem Plan, und auch die Welt hofft darauf, daß der neue Impfstoff wirken wird. Gleichzeitig gibt es neue Informationen über eine noch schneller übertragbare Mutation des Covid-19 Virus in England. Wie wird wohl das neue Jahr 2021 werden?
Während ich meinen Weihnachtsurlaub antrete, muß Boris weiterhin arbeiten: Seine Firma strukturiert sich intern um und er darf dies in noch höherer, ebenfalls wieder leitender Position mitgestalten. So werkel ich im „Hintergrund“ und sortiere unser heimisches Büro aus: Die Papiertonne ächzt und wir schleppen fleißig Kartons mit Büchern zu einer ehrenamtlichen Bücherannahmestelle in Regensburg. „Und fleißig wie Du bist, dezimierst Du auch noch unseren Girokontostand und beschäftigst unseren Postboten.“ Auf der einen Seite habe ich tatsächlich ein schlechtes Gewissen, um die Weihnachtszeit „Geschenke“ für unser Expedi zu besorgen und die schon überlasteten Postboten noch mehr schleppen zu lassen. Aber dies ist noch eine gute Zeit, die niedrigere Mehrwertsteuer mitzunehmen. So füllt sich auch langsam unsere Ausstattungsseite genauso wie unser Keller.
Aber was gibt es sonst noch für Erkenntnisse oder Stati?
- Seit bestimmt 15 Jahren ist es wieder das erste Mal Weihnachten zu Hause, und nicht wie sonst im Urlaub in einem anderen Land.
- Früh morgens um 5 Uhr, am 22.12.20, stehen genau 11° Celsius auf unserem Thermometer. Wohlgemerkt: Außentemperatur! Wer jetzt noch den Klimawandel leugnet…
- Das Thema „günstige WoMo-Versicherung“ scheint schwieriger als gedacht. Hier ein kleiner, tabellarischer Exkurs (alles ohne Gewähr; Stand Ende 2020! Und danke an alle, die mir eine Antwort auf meine Nachfrage nach ihrer Versicherung gegeben hatten!):
Nürnberger (via Jahn& Partner) | – maximal gültige SF-Klasse: 10 – Versicherungsschutz in den geographischen Grenzen Europas sowie den außereuropäischen Gebieten, die zum Geltungsbereich der Europäischen Union gehören. Bei den Leistungen des „Erweiterten NÜRNBERGER Schutzbriefs“ besteht darüber hinaus Deckungserweiterung auch in den außereuropäischen Anliegerstaaten des Mittelmeeres. – Erstattung des Beitrages bei Aufenthalt außerhalb des Geltungsbereiches möglich – Versicherung erst nach Erstellung eines Wertgutachtens möglich – nur möglich mit Meldeadresse (Update Okt. ’22: Es ist ab jetzt auch möglich, den Vertrag ohne Meldeadresse fortzuführen, sofern man im Versicherungsbereich der Nürnberger unterwegs ist.) – auch Abschluß einer Inhaltsversicherung möglich |
Alte Leipziger (via Madau) | – max. versicherter WoMo Wert: 150.000 € – keine Erstattung des Beitrages bei Aufenthalt außerhalb des Geltungsbereiches möglich |
DEVK | – max. versicherter WoMo Wert: 99.500 € – Versicherungsschutz in den geographischen Grenzen Europas sowie den außereuropäischen Gebieten, die zum Geltungsbereich der Europäischen Union gehören. Aber auch Länder wie Marokko scheinen auf der „grünen Karte“ erlaubt zu sein (so eine erhaltene Info von einer Versicherten). – Erstattung des Beitrages bei Aufenthalt außerhalb des Geltungsbereiches möglich |
HUK Coburg | – Versicherung nur möglich mit Wohnsitz in D |
Huk24 | – Versicherungsschutz im Rahmen der Kaskoversicherung besteht in den geographischen Grenzen Europas, sowie den außereuropäischen Gebieten, die zum Geltungsbereich der Europäischen Union gehören. Im Rahmen des „grüne Karte“ Abkommens besteht nur in der Haftpflichtversicherung Versicherungsschutz. Dies gilt aktuell für folgende Länder: Albanien, Nordmazedonien, Moldawien, Serbien, Montenegro, Ukraine, Türkei, Weißrussland und Russland. – Versicherungsschutz auch außerhalb der Nutzung geteerter Straßen – keine Erstattung des Beitrages bei Aufenthalt außerhalb des Geltungsbereiches möglich – keine Inventarversicherung möglich – lt. Homepage augenscheinlich kein Fzg.-Wert-Limit. Jedoch lest selbst, was kurz vor unserem, 1 Jahr späteren TÜV Termin passierte. |
Kravag / RuV-Versicherung | – max. versicherter WoMo Wert: 500.000 € – lt. Online Rechner gibt es für Fzg. > 25 Jahre keine Kasko-Versicherung; sie verweisen auf OCC Assekuradeur GmbH, die jedoch keine Umbauten dieser Art (Expedis) versichern |
Weitere | Allianz: Der Online-Rechner hat den 5-fachen Preis der anderen Versicherungen ergeben, bei 100.000 € Fzg.-Limit. VHV-Versicherung: Der Online Rechner hat keine Kasko-Versicherung berechnet. Hier war die Antwort auf meine Kontaktanfrage: Liegt entweder am Fahrzeugwert oder – alter. Hier gibt es auch keine Beitragsrückerstattung. Axa: Lt. Online Rechner gibt es nur eine Haftpflichtversicherung für unsere Fahrzeugangaben. Cosmos Direkt und Wuerttembergische: Angebot nur auf telefonische Anfrage. RMV: lt. Online Rechner gibt es für Fzg. > 25 Jahre keine Kasko-Versicherung, jedoch bieten sie eine separate Inventarversicherung an ADAC: Am Ende des ausgefüllten Online-Rechners wird man auf ihre Telefonhotline verwiesen. Auf meine Mail habe ich leider nie eine Antwort erhalten. Ebenso keine Antwort von ESV-Schweiger. |
Allgemeine Links | https://passport-diary.com/wohnmobil-tipps/wohnmobilzulassung-richtlinien/ https://www.adac.de/infotestrat/fahrzeugkauf-und-verkauf/kfz-steuer/wohnmobil_kfz_steuer/default.aspx http://www.alles-selbst-erlebt.de/weltreisepraxis/administration/mit-dem-eigenen-auto-unterw.html |
Alles ziemlich ernüchternd! Für unsere „Konstellation“ gibt es nicht wirklich etwas Passendes, welches bezahlbar wäre. Wir überlegen daher lange hin- und her, und tendieren dazu: Versicherungsabschluß bei der HUK24, da wir die Testreise eh‘ erstmal in der EU machen wollen. Und notfalls – falls wir dann wirklich in den Americas starten werden – würden wir die Versicherung ausschließlich auf Haftpflicht reduzieren, und müssen dann halt in den sauren Apfel beißen, daß wir sie nicht erstattet bekommen. Rein rechnerisch kämen wir dann im Vergleich zum Jahn&Partner-Angebot, inkl. Wertgutachten, nach knapp 8 Jahren bei plus-minus-Null raus. Da wir jedoch noch nicht wissen, ob wir wirklich in Kanada starten werden – Corona macht alles unplanbar! -, kann es jedoch sein, daß wir eine ganz andere Richtung einschlagen. Dann hätte die Alte Nürnberger (über J&P) doch wieder ihre Vorteile, da sie auch Asien und Afrika versichert. Tja, ist ja noch etwas hin, bis Patsha fertig sein wird.
- FRM-Technik leistet wirklich sehr gute Arbeit und die Qualität überzeugt. Leider ist nach 10 Monaten das Basis-Fahrzeug noch nicht fertig bzw. so weit, wie wir anfangs angenommen hatten. Im nächsten Telefonat mit Benny berichten wir erneut von unserer Wunschterminschiene und er reagiert positiv: Dann werden wir es möglich machen!
- Irgendwie fehlen die berühmten 10 cm in der Kofferlänge und wir denken – natürlich nicht ernsthaft! – über Radstands- und Kofferverlängerung nach. Ursprünglich wollten wir die Wassertanks im Stauraum unterbringen, aber die Achse liegt „irgendwie“ davor. So überlegen wir, die Tanks im Koffer, vor dem Bett, längs der Sitzecke, im eigentlichen Waschmaschinenstauraum, sowie im Küchenschrank unterzubringen. Tja, ob dann noch die Elektrokomponenten wie Heizung, Batterien und Co. ihren Platz finden werden? Natürlich bleibt das Volumen das gleiche, aber irgendwie verlieren wir mehr und mehr geliebten Stauraum im (beheizten) Wohnkoffer. Nach einigen schlaflosen Nächten und 5 ausgearbeiteten Optionen landen wir bei dieser Variante:
- Ein Lichtblick – wenn auch kleiner – ist: Wir kriegen Hilfe aus dem Allrad-LKW-Forum, als sich jemand bei mir wegen unserem grauen Armaturenelement meldet, welches bei uns gebrochen ist. Leider gibt es dieses nicht mehr als Ersatzteil und dank Rico haben wir gelernt: Es gibt 2 verschiedene Modelle. Also, noch schwieriger, genau jenes zu finden.
- Im LN2-Forum entdecke ich das Angebot, Lampen-Schutzgitter passend für unser Auto bestellen zu können. Und schlage direkt zu. Geliefert wird es erst in 2021, da es erst neu gefertigt wird.
Apropos „stade, neblige Zeit“: Wir hadern mit dem Thema „Gastank“ bzw. „Gastankflasche“. Wir wissen, daß wir auf keinen Fall eine Gasflasche haben wollen, denn die verschiedenen Modelle werden nicht in allen Ländern befüllt, und jedes Mal eine neue besorgen, möchten wir auch nicht. Deswegen eine mit externem Befüllanschluß (Fernbetankung). Wir finden folgende Internetseiten mit wertvollen Infos:
Auf die Frage an Autarker bzgl. den Vorteilen einer Gastankflasche gegenüber einem Gastank – sozusagen dem Hybrid zwischen Tank und Flasche – erhalten wir folgende Antwort, trotz ihrer Betriebsschließung wg. Umzug (einfach klasse!):
Ein Gastank befindet sich in der Regel unter dem Fahrzeug und ist der Witterung ausgesetzt. Wenn es kalt ist, ist eher die Möglichkeit gegeben, dass das Gas flüssig bleibt. Zudem ist es bei Gastanks oft schwierig, Entnahmefilter zu verbauen. Beide sollten zum Befüllen gerade nicht ausgebaut werden. Auch Gastankflaschen gelten als Gastank und müssen fest mit dem Fahrzeug verbaut werden, so dass sie nur mit Werkzeug entnehmbar sind.
Da wir eine Gastankflasche auch außerhalb des Koffers montieren würden, ist jenes Argument für uns nicht entscheidend. Der Vorteil wäre für uns alleinig, daß man notfalls eine Gastankflasche auch demontieren könnte, um sie befüllen zu lassen. In manchen Ländern findet dies wohl auf abgesperrten Arealen statt und wer möchte schon den Autoschlüssel abgeben? Hier ein Dank für den Hinweis von Crosli!
Jetzt geht es „nur“ noch darum, einen geeigneten Platz für einen Gasstaukasten zu finden. Wir entscheiden uns letztendlich im Gespräch mit Benny für eine 11 kg Gastankflasche im hinteren, linken Unterflurstaukasten. Die Aussagen, wie weit damit Reisende kommen – für’s ausschließliche Kochen und Backen -, reichen von 3 bis 5 Monate. Ursprünglich hatten wir vorgehabt, 2x 11 kg vorzusehen, aber es wird Platz-technisch schwer. Und unter dem Koffer anzubringen, wird für den Notfall Kräfte-mäßig schwierig, wenn wir hier eine volle Flasche wieder hochhieven müßten. Wir vertrauen dann auf das Füllstandsventil und daß wir immer rechtzeitig nachtanken schaffen.
Ergänzende Info aus der Zukunft: Im Frühjahr 2021 wird die Gasprüfpflicht bis 2023 ausgesetzt. Eine gute Zusammenfassung hierüber findet Ihr hier.
Was wir später auch noch erfahren werden, ist, dass es die DIN Norm “Festlegungen für die Installation von Flüssiggasanlagen in bewohnbaren Freizeitfahrzeugen und zu Wohnzwecken in anderen Fahrzeugen; Deutsche Fassung EN 1949:2011” gibt. Oder kurz ausgedrückt: 30 mbar sind in WoMos erlaubt. Blöd, daß die Grille in Deutschland für 50 mbar ausgelegt sind. Lt. Autarker gibt es wohl 2 unterschiedliche Systeme, aber jenes mit Druckregler direkt an der Flasche ist wohl der Standard. Paßt für unseren Herd, aber nicht unseren Wunschgrill (Campingaz Masterplancha). Wir erfahren jedoch durch Zufall, daß unser Wunschmodell in den Niederlanden oder in der Schweiz als 30 mbar Variante verfügbar ist. Hier wurde jenes tatsächlich mit größeren „Löchern“ in den Auslassdüsen versehen, so daß er wieder effektiv wirkt. Tja, nur leider wird entweder nicht nach Deutschland geliefert, oder er ist ausverkauft. Let’s see. „Aber die 50 mbar Variante mit 30 mbar zu betreiben, macht das Schnitzel nicht wirklich „well done“.“
Die Stade Zeit klingt dann doch noch mit einer schönen Überraschung aus. Unsere neue Seilwinde wurde bereits montiert. Sie baut nicht groß nach vorne auf, und auch der Böschungswinkel wurde erhalten. Dann brauchen wir später nur noch zu hoffen, daß auch der passende Baum im Notfall in der Nähe, und auch vor dem Auto steht…
Und so geht dieses Jahr zu Ende, ein Jahr in dem die Hoffnungen auf das nächste Jahr wohl nie größer waren. So genießen wir den Sylvesterabend in unserer Grillkota zu zweit, bestaunen das tatsächlich stattfindende, kleine Feuerwerk in Wolfsegg und freuen uns auf das neue Jahr mit all‘ seinen Veränderungen. Begleitet uns doch gerne dabei!